Temeswarer Bürgermeister offiziell als USR-Chef bestätigt

Bukarest (ADZ) – Beim Kongress der reformorientierten Partei USR in Bukarest ist Dominic Fritz am Samstag offiziell als Vorsitzender bestätigt worden. Der Bürgermeister von Temeswar skizzierte in seiner programmatischen Rede die künftige politische Strategie der Partei – vor dem Hintergrund der bevorstehenden Regierungsbildung.

Fritz erinnerte an seine eigene politische Motivation, die mit den Massenprotesten gegen die umstrittene Dringlichkeitsverordnung der damaligen Regierung Grindeanu im Jahr 2017 begann. „Damals hätte ich nicht geglaubt, dass ich eines Tages selbst an der Spitze dieser Partei stehe und mit Sorin Grindeanu über die Bildung einer Regierung verhandle“, sagte Fritz unter Applaus der Delegierten.

Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Krise im Land rief Fritz zu „Verantwortung und Zusammenarbeit, auch mit politischen Gegnern“ auf. Die USR müsse sich stärker als Partei der Repräsentation und Beteiligung profilieren. Frauen und Menschen aus ländlichen Regionen sollten mehr Gehör finden, forderte er. Zudem schlug Fritz eine parteiinterne Organisation entlang gemeinsamer Interessen vor, etwa in Form von Netzwerken für Frauen, Menschen mit Behinderungen oder ein „USR Rural“. Ein weiteres Ziel sei es, die Partei besser auf kommende Wahlen vorzubereiten. „Wenn wir 2028 hundert Rathäuser gewinnen wollen, müssen wir heute damit anfangen“, betonte Fritz. Zudem kündigte er an, die Nachwuchsförderung innerhalb der Partei zu stärken und die Strukturen digitaler und bürgernäher auszubauen.

Auch der designierte Premierminister Ilie Bolojan sprach beim USR-Kongress. Er stellte die künftige Regierung auf eine harte Bewährungsprobe ein. „Wir müssen Privilegien abbauen, ineffiziente Ausgaben streichen und den Menschen ehrlich sagen, dass es eine schwierige Zeit wird“, sagte Bolojan. Das neue Kabinett werde eine „Regierung des Übergangs“ sein, mit dem Ziel, Haushaltsdefizite zu reduzieren und die politische Vertrauenskrise zu überwinden. Dabei setzt er nach eigenen Angaben auf die Mitarbeit der USR.