Temeswar (ADZ) – Der Temescher Kreisrat will die psychiatrische Klinik des Kreiskrankenhauses aus einem sanierungsbedürftigen Gebäude im Stadtteil Josefstadt in Temeswar in ein ehemaliges Hotel in Neumoschnitza/Moșnița Nouă verlegen. Hintergrund ist die angespannte Lage in der bisherigen Einrichtung in der Văcărescu-Straße, die seit Jahren als ungeeignet gilt und für die monatlich 10.000 Euro Miete gezahlt werden.

Laut einem am Mittwoch gefassten Beschluss des Kreisrates soll eine Kommission Preisverhandlungen für den Hotelkomplex „Castel Royal“ aufnehmen. Das Grundstück in Neumoschnitza umfasst 4450 Quadratmeter, das Gebäude selbst rund 2500 Quadratmeter Nutzfläche mit mehreren Etagen und eine 1000 Quadratmeter große Parkfläche. Die Maximalsumme, die der Kreis für den Kauf zu zahlen bereit ist, liegt bei 2,8 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer.

Der Kauf soll im Rahmen eines direkten Verhandlungsverfahrens abgewickelt werden. Eine Immobilienbewertung wurde bereits in die Wege geleitet, wobei die Verhandlungen bislang nicht öffentlich waren. Offenbar wollte man eine Wiederholung des Falls AEM-Sportanlage vermeiden, die damals an einen privaten Investor ging, obwohl der Kreisrat und auch die Stadt Temeswar Interesse bekundeten und an der Versteigerung durch den Insolvenzverwalter teilnahmen.

Der Kreisratsvorsitzende Alfred Simonis betonte, dass das Projekt hohe Priorität habe: „Seit Beginn meines Mandats suchen wir nach einer menschenwürdigen Lösung für diese Patienten. Wir haben grünes Licht von der Feuerwehr und der Gesundheitsbehörde, dass das Gebäude für eine psychiatrische Klinik umgebaut werden kann.“

Neben Hotel- und Restaurantbereichen verfügt das Gebäude auch über eine Bierbrauerei und wurde in einem neorenaissanceartigen Stil errichtet. Eigentümer ist die Firma Albvest SRL, geführt von Marcellus Loth, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Marienfeld/Teremia Mare (PNL). Ziel sei es, das Gebäude bei einem angemessenen Preis zu übernehmen und in eine moderne psychiatrische Klinik umzuwandeln. Die endgültige Entscheidung soll nach Vorlage des Bewertungsgutachtens getroffen werden.