Bukarest (ADZ) – Nach schweren Überschwemmungen bleibt die Salzgrube Praid im Kreis Harghita bis auf Weiteres geschlossen. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán kündigte am Mittwoch auf Facebook Unterstützung bei der Schadensbewertung und dem Wiederaufbau an. „Das Szeklerland kann auf uns zählen“, schrieb Orbán in sozialen Medien nach einem Gespräch mit UDMR-Chef Hunor Kelemen. Auslöser der Katastrophe war ein Hochwasser des Baches Corund, dessen Durchflussmenge auf über 60 Kubikmeter pro Sekunde anstieg – mehr als das Hundertfache des Normalwerts. Die nach den heftigen Regenfälle binnen weniger Tage verursachte Flut zerstörte provisorische Schutzkanäle und improvisierte Dämme über den Bach, woraufhin Wasser durch einen großen Spalt direkt in das Salzbergwerk eindrang.
Der Besucherbetrieb beim beliebten Reiseziel sowie reguläre Bergbauarbeiten wurden eingestellt, um Menschenleben nicht zu gefährden. Der Präfekt des Kreises Harghita, Petres Sándor, erklärte, dass Eingriffe erst möglich seien, wenn der Wasserstand sinkt. Die Region sei instabil, schweres Gerät könne nicht eingesetzt werden. Es bestehe die Gefahr weiterer Erdspalten. Nach Einschätzung von Fachleuten drohe derzeit kein akuter Einsturz, da das Salz sich nicht sofort auflöst. Sollte das Wasser jedoch längere Zeit in der Mine verbleiben, sei eine strukturelle Beeinträchtigung nicht auszuschließen. Die Wiederaufnahme des Betriebs ist derzeit nicht absehbar.