„Temeswar Kulturhauptstadt 2021“ – unter dieser Bezeichnung lief vor kurzem in Lenauheim ein sogenanntes Vor-Fest in Bezug auf das Ereignis in zwei Jahren. Das Fest wurde unter anderem durch das Bürgermeisteramt unterstützt und von ganz verschiedenen Künstlern gestaltet. Zu diesem Fest war auch der Vorsitzende der HOG Lenauheim, Werner Griebel, geladen.
Die Organisatoren und Gestalter der „Asociația Prin Banat“ nannten die Veranstaltung „Cămine în mișcare“. Triebfeder der Veranstaltung war eine junge Frau mit Wurzeln aus Lenauheim, Lia Pfeiffer. Diese Programmpunkte werden auf dem Gebiet des historischen Banats veranstaltet und sollen die Menschen dazu veranlassen, die Ortsgeschichte, ihr kulturelles Erbe und ihre Erzählungen den Mitmenschen weiter zu geben.
Drei Tage lang waren Großkomlosch/ Comloșu Mare, Lunga, Lenauheim und Ostern/ Comloșu Mic authentische Gastgeber, mit Theatershows, Konzerten, Blasmusik, Ausstellungen, einer Messe lokaler Produzenten und Gastronomie.
Es fanden Ausstellungen in Lenauheim und Grabatz statt. Durch Lenauheim wurde eine Führung veranstaltet. Es konnten alle wichtigen und interessanten Stellen der Ortschaft besichtigt werden. Die Künstler hatten die vor Monaten aufgenommenen Fotos aus Lenauheim, von Menschen, Häusern und anderen interessanten Gegenständen ausgearbeitet und auf Kartons geklebt. Diese Bilder mit Untertitel in Großformat wurden am Kirchengartenzaun befestigt, um ein je breiteres Publikum zu erreichen. Die kleinformatigen Fotos, mit derselben Thematik, wurden an den Gartenzaun des katholischen Pfarrhauses befestigt. Hier war der Besucherandrang noch größer. Grund war die Vielfältigkeit der Aufnahmen, sowie die speziellen Orte an denen sie gemacht wurden.
Am Nachmittag spielte sich die Kulturbewegung im Museum und in dessen Hof ab. Zu Beginn stand ein Besuch im Museum an. Hier konnten sich die vielen fremden Menschen, die mit Pendelbussen aus Temeswar kamen, über Nikolaus Lenau informieren sowie die ethnographische Abteilung besuchen. Die Trachtenpuppen wurden bestaunt, es wurden Fragen über das Leben der Schwaben, ihre Trachten, ihr Tun und vieles mehr gestellt. Werner Griebel sprach darüber und er gab auf Anfrage von Univ. Lektor. Dr. Alexandru Drăgan ein Interview und führte Gespräche bezogen auf die Schwaben mit Reiseleiterin Alexandra Irimia und Journalistin Otilia Ghițescu. Leider gibt es immer noch einige Trachtenpuppenpaare von ehemaligen deutschen Ortschaften, die sehr schlecht aussehen und nicht mehr richtig stehen können. Deswegen auch hier noch einmal der Aufruf an die Heimatortsgemeinschaften, sich dringend um die Reparatur bzw. Neugestaltung der Puppenpaare zu kümmern. Sie sind die letzten Vertreter der Banater Schwaben im Banat und schon deswegen sollten sie ordentlich da stehen.
Danach fand ein Rundtischgespräch zum Thema „Künstlerisches Schaffen in Lenauheim - Schwerpunkt: Theaterleben in Lenauheim“ statt. Hier kamen Erinnerungen und Meinungen von älteren und jüngeren Protagonisten zum Ausdruck.
Auf dem Hof machten sich schon die Künstler an das Werk. Es wurde eine Freilichtbühne für das Kammerkonzert aufgebaut. Währenddessen spielte die Musikgruppe EXODUS//Asphalt Theater aus Israel Weisen im Dorfzentrum. Sie besuchten musikalisch das Gemeindehaus mit Lenau-Denkmal, traten in der Hauptgasse und auf dem Hof des Museums auf. Inzwischen sorgten einige Köche auf dem Museumshof dafür, dass es Köstlichkeiten aus dem Kessel gab.
Am Abend kam es zu einem Kammermusikkonzert, unter der Leitung von Dirigent Radu Zaharia, in einem schön geschaffenen Museumshof-Ambiente mit Beschallungsanlage und passender Beleuchtungsanlage für das Konzert des „TM Chamber Orchestra“, das ein klassisches Konzert, speziell für Lenauheim vorbereitet, spielte. Es ist ein Projekt des Vereines „tribul artistic“ aus Temeswar.
Hoffentlich wird man sich vor Ort weitere Gedanken machen, um Lenauheim in das Programm der Europäischen Hauptstadt Temeswar 2021 einzubinden.