Private Ferienlager ziehen zahlreiche Teilnehmer an

Camps sind attraktiv und interaktiv gestaltet

Im Camp wird den Teilnehmern Kameradschaft beigebracht. Foto: privat

Sich persönlich in den Ferien weiterbilden, besser kommunizieren und Überlebensstrategien erlernen. Nichts tun den ganzen Tag hindurch, das steht nicht auf dem Programm privater Ferienlager in Westrumänien. Ein gut vorgeplantes Programm, beste Unterkunftsbedingungen und Verpflegung und dabei viele attraktive Tätigkeiten – all das sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche ihren Spaß in den Ferien haben. Zwei private Ferienlager aus der Westregion erfreuen sich eines besonders großen Interesses der Teilnehmer. 

 

Es ist halb acht Uhr morgens und der Wecker klingelt. Mit schweren Augenlidern und im Schneckentempo stehen alle auf. Das Bett wird gemacht. Gleich folgt die gymnastische Aufmunterung im Hof, in der Frische des Morgens, dann das Frühstück und schon hat man einen perfekten Start für einen vollen Tag im Ferienlager. Die Teilnehmer müssen sich streng an die Regeln halten und in den jeweiligen Gruppen darum kämpfen, dass sie zum Abschluss des Camps die beste Gruppe der betreffenden Serie im Ferienlager werden. Zahlreiche Tätigkeiten bringen Herausforderungen für die jungen Leute, „viele Herausforderungen machen Spaß und entwickeln dabei auch die Persönlichkeit und den Charakter“, sagt die Temeswarer Campleiterin Simona Hupov. Denn im Kameraderie-Ferienlager in Broos/Orastie sollen Kinder zwischen 6 und 13 Jahren, aber auch Jugendliche ab 13 erfahren, was Freundschaft und Kameradschaft bedeutet. Fünf Tage lang dürfen sich die Teilnehmer mit diesen Themen auseinandersetzen, sich mit interessanten Werkstätten beschäftigen und interessante Gruppenspiele durchführen.

Der Ferienlager für Kameraderie wird schon seit fünf Jahren in Broos veranstaltet. Der Standort ist der Arsenal-Park – die ehemalige Militäreinheit, die vor einigen Jahren in eine Vergnügungs- und Military-Sportanlage umgebaut wurde. Hier verbringen die jungen „Kameraden“ vollbeschäftigt ihre Zeit und die Eltern dürfen von Zuhause aus dabei „spionieren“. Jeden Tag werden auf der Webseite des Ferienlagers www.camaraderie.ro aktuelle Bilder mit den täglichen Aktivitäten hochgeladen.

Die Idee eines solchen Ferienlagers kam Simona Hupov vor einigen Jahren. Als Kommunikationsexpertin dachte sich die Temeswarerin das Camp als einen guten Anlass aus, um mit den Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. „Dabei dürfen die Kinder auch etwas anderes erleben und mal ihre Ferien für kurze Zeit auch ohne Computer und Videospiele verbringen“, sagt Simona Hupov. Zusammen mit ihrem Mann, Darius Hupov, ein Temeswarer Zahnarzt, der auch ausgebildeter Trainer im Bereich der Kommunikation ist, leitet Simona das Ferienlager in Broos seit seiner Ersteröffnung. Jeden Sommer sammeln sie Gruppen, die daran teilnehmen. „Von Jahr zu Jahr sind es mehr Teilnehmer“, sagt Simona Hupova. „Wir haben unsere Camps mit bloß zwei Serien begonnen. Nun sind es durchschnittlich fünf in jedem Sommer“, fügt sie hinzu.

Viele der Teilnehmer kommen danach auch jeden Sommer zurück, denn Spaß und Unterhaltung ist angesagt. Der ganze Tag ist während des Camps verplant: Mal sind es Werkstätten, mal Spiele im Freien, Sonnenbad oder Schwimmen, Überlebenstechniken wird den Teilnehmern auch beigebracht und natürlich darf am Ende das traditionelle Lagerfeuer nicht fehlen. All das ist das beste Rezept für ein erfolgreiches Ferienlager. Das gesamte Programm basiert auf klaren Regeln: „Jeder muss allmorgentlich sein Bett machen, das Zimmer muss aufgeräumt sein und natürlich müssen alle bei allen unseren Tätigkeiten mitmachen“, sagt Simona Hupov. Die Teilnehmer sind auf Altersgruppen eingeteilt. Jeden Sommer finden zwischen drei und sechs solche Ferienlager statt, wobei Kinder zwischen 6 und 10 Jahre oder Kinder zwischen 11 und 14 Jahre zusammenkommen. Es werden gemischte Serien organisiert, aber auch solche ausschließlich für Jungen oder bloß für Mädchen veranstaltet. „Wir organisieren aber auch eine Challenge-Gruppe für Jugendliche über 14 Jahre. Diese Gruppe ist meistens aus Teilnehmern gebildet, die früher bereits an unseren anderen Camps teilgenommen haben“, erzählt Hupov.

Das Programm wird jeder Gruppe angepasst, so dass ein Camp vom anderen ganz verschieden sein kann. In diesem Sommer verbrachten bereits zwei Gruppen ihre Zeit im Ferienlager. Am 21. Juli beginnt eine dritte Serie. Ende Juli steht noch eine Challenge-Serie an. Ein Teilnehmerplatz im Kameraderie-Ferienlager kostet um die 200 Euro. Allein in diesem Jahr versammelten sich im Camp insgesamt einhundert Teilnehmer.

Die beiden Campleiter Simona und Darius Hupov planen, im Herbst sogar einen Ferienlager- und Ausflügeführer zu veröffentlichen. Lehrer und Eltern können dabei erfahren, wie solche Veranstaltungen vorbereitet werden müssen und wie der Tages- und Serienablauf aussehen sollte.