Bukarest (ADZ) – Der frühere Staatspräsident Traian Băsescu hat eine Abkehr von der hierzulande „traditionellen Feigheit“ und mehr Unterstützung für die kriegsgebeutelte Ukraine angemahnt, der am meisten geholfen wäre, wenn Rumänien massiv aufrüsten würde, sagte Băsescu im Gespräch mit dem Nachrichtensender Digi 24. Rumänien müsse alles unternehmen, um für Russland schnellstmöglich „abschreckend“ zu wirken sowie imstande zu sein, die eigene Sicherheit zu gewährleisten, betonte Băsescu. Zurzeit sei Rumänien eher „eine Schwachstelle“ der NATO-Ostflanke – im Unterschied zu Polen, das sich dank stetiger Investitionen in sein Heer zu einem Sicherheitslieferanten entwickelt habe, so der Altpräsident.
Den Machthabern der letzten Jahre warf der 73-Jährige vor, längst nicht genug für die benachbarte Ukraine getan zu haben – im Großen und Ganzen habe Rumänien hauptsächlich „ukrainisches Getreide umgefüllt“ und sich anschließend in die Brust geworfen. Zu Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine habe man dem Nachbarland Schutzhelme und -westen geliefert, ansonsten dem ukrainischen Heer jedoch kaum unter die Arme gegriffen, während man für das gelieferte Patriot-Raketenabwehrsystem „Geld gefordert“ habe. Die ganze Geheimniskrämerei um die Militärhilfe unseres Landes für die Ukraine habe es Rumänien de facto ermöglicht, „wenig bis nichts“ für das Nachbarland zu tun. Seiner Meinung nach sei es an der Zeit, dieser „typisch rumänischen Schlaumeierei“ endlich ein Ende zu bereiten – eine schwache Ukraine schwäche nämlich nolens-volens auch unser Land. Die aktuellen Amtsinhaber hätten nachzuvollziehen, dass jene, die in entscheidenden Momenten unfähig sind, Entscheidungen zu treffen, lieber ihren Hut nehmen sollten, fügte Băsescu hinzu.