Bukarest (ADZ) - Der liberale Präsidentschaftsbewerber Nicolae Ciucă sieht hierzulande die „demokratischen Werte“ in Gefahr. Bei der Präsentation seines Wahlmanifests, das Wohlstand und Sicherheit in den Vordergrund rückt, schoss der Liberalenchef scharf gegen den Noch-Seniorpartner PSD, dem er vorwarf, klammheimlich ein „toxisches Bündnis“ mit der rechtspopulistischen AUR eingegangen zu sein – ein Bündnis, das „fremden Einflüssen“ Tür und Tor öffnen und dem Land ausschließlich einen Wirtschaftsabschwung bescheren werde. Seine Aufgabe sei es, diese Bedrohung aus der Welt zu schaffen und Rumäniens Sicherheit zu gewährleisten, sagte der 57-Jährige.
Das Wahlprogramm des PNL-Chefs sieht die Stärkung der Mittelschicht, verstärkte Bemühungen in Richtung Energieautarkie, eine bessere Verwertung der geostrategischen Position unseres Landes sowie vermehrte Investitionen in die heimische Verteidigungsindustrie vor, des Weiteren Finanzdisziplin und eine Reihe von Reformen, einschließlich des behäbigen Staatssektors, sowie ein effizienteres und faireres Gesundheitssystem vor allem für die ländlichen Bewohner.
Wohl eingedenk der Kritik am Wahlmanifest seines PSD-Gegenkandidaten Marcel Ciolacu, der Justiz, Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung gänzlich ignoriert hatte, beinhaltet Ciucăs Wahlprogramm auch Pläne in puncto Rechtsstaat und Justiz: Letztere sei der „Grundstein für Vertrauen in der Gesellschaft“ und habe deswegen „unverhandelbar“ zu sein – niemand dürfe über dem Gesetz stehen, auch müsse die Korruptionsbekämpfung dezidiert weitergeführt werden. Gerichtsverfahren hätten „frei jeder Einmischung“ zu verlaufen, zudem dürften die Verjährungsfristen nicht mehr „wie ein zweiter Verteidiger“ eingesetzt und ausgenutzt werden.