Bukarest (ADZ) - Die Mitglieder der Deutsch-Rumänischen Industrie- und Handelskammer (AHK Rumänien) aus der Agrar- und Einzelhandelsbranche sind „sehr besorgt“ und missbilligen den jüngsten Vorschlag des Landwirtschaftsministeriums, der in den freien Marktmechanismus und die Handelspolitik der Unternehmen eingreife, berichten rumänische Medien unter Berufung auf eine Mitteilung der Kammer. Die Behörden wollen offenbar die Firmen im Agrar- und Lebensmittelsektor zwingen, ihre Handelsaufschläge zu begrenzen. Die Bestimmungen würden auch für Düngemittel, Tierfutter und Pestizide gelten, die in Rumänien hergestellt oder zum Verkauf oder zur landwirtschaftlichen Nutzung ins Land gebracht werden.
In einem offenen Brief an die rumänische Regierung weist die Deutsch-Rumänische Handelskammer darauf hin, dass die Maßnahme die gesamte Wertschöpfungskette der Agrar- und Ernährungswirtschaft bedrohe und wahrscheinlich auch gegen die rumänische Verfassung verstoße, die eine freie Marktwirtschaft garantiert. Auch stelle sie eine potenzielle Verletzung gegen die allgemeinen Geschäftsregeln in der EU dar. Die aktuellen Bestimmungen werden zu einer Vervielfachung der Schwachstellen in der Wertschöpfungskette führen, die letztlich der rumänische Verbraucher zu tragen hat, findet die AHK und fordert die Regierung auf, den Plan aufzugeben, um gefährliche Kaskadeneffekte zu vermeiden, die durch eine Verschlechterung der Zustände in der Agrar- und Lebensmittelbranche und jede Art von Abweichung von den EU-Handelsregeln entstehen.