Bukarest (ADZ) – Der Vorsitzende des nationalen Leitungsrates der oppositionellen AUR, Claudiu Târziu, hat nach dem vom Verfassungsgericht besiegelten Ausscheiden des bisherigen Präsidentschaftsbewerbers des rechtspopulistischen Lagers, Călin Georgescu, schwere Vorwürfe gegen den eigenen Parteivorstand erhoben und sich über dessen Notlösung, sowohl AUR-Chef George Simion als auch POT-Chefin Anamaria Gavrilă ins Präsidentenrennen zu schicken, mokiert: Man stehe „am Abgrund“ und erwarte die Rettung „von einem von Georgescu abgesegneten Duo“, schrieb die Nummer 2 in der AUR bei Facebook. Doch nähere sich der Augenblick, um in der Partei endlich über „Verantwortlichkeiten, Mitschuld und Verrat an den Interessen des Landes“ zu reden – aus seiner Sicht seien „blinde, fanatische Hörigkeit“ sowie „völlige Missachtung der Riesengefahr“, der das Land ausgesetzt sei, der „allerschlimmste Verrat“ überhaupt. De facto sei die „souveränistische Bewegung“ nach der vom Verfassungsgericht beschlossenen Annullierung der Präsidentenwahl durch den danach erfolgten „Aufruf zu Passivität“ kompromittiert worden, so Târziu. Die offene Kritik des EU-Abgeordneten, der als Hauptkonkurrent des amtierenden Parteichefs gilt, bedeutet de facto, dass die Unzufriedenheit gegenüber Simion in der Partei zunimmt und letzterer im Fall einer Wahlniederlage im Mai kurzerhand abgesägt werden könnte.
Und auch der AUR-Abgeordnete Gigi Becali rügte seinen Parteichef am Donnerstag: Simion sei offenkundig „auf dem falschen Weg“ – wer glaube, dass AUR-Aktivisten für POT-Chefin Anamaria Gavrilă Anhänger-Unterschriften sammeln würden, sei schlichtweg bescheuert. Er selbst überlege mittlerweile, aus der AUR auszutreten, sagte der Fußballboss dem Nachrichtensender Digi 24.