Präsidentschaftsanwärter Ponta keilt gegen den UDMR

„Werde keinen UDMR-Politiker im Verteidigungsrat akzeptieren“

Bukarest (ADZ) – Der parteifreie Präsidentschaftsanwärter und frühere Regierungs- und PSD-Chef Victor Ponta hat im Gespräch mit dem Nachrichtensender Digi 24 scharf gegen den mitregierenden Ungarnverband (UDMR) geschossen: Unter ihm als Staatspräsident werde garantiert kein UDMR-Politiker zum Finanzminister ernannt oder einen sonstigen Ministerposten bekleiden, der ihn von Amts wegen zu einem Mitglied des Verteidigungsrates (CSAT) des Landes mache, sagte Ponta, dabei auf den Einfluss des erzkonservativen ungarischen Premierministers Viktor Orbán auf den UDMR verweisend. Er selbst möge es „überhaupt nicht, dass Orbán hierzulande bereits viel zu mächtig ist“ – er sei nämlich „überzeugt“, dass dieser „nichts Gutes für Rumänien will“. Genauso wenig möge er es, wenn UDMR-Chef Hunor Kelemen vor die Presse trete und drohe, die Regierungskoalition platzen zu lassen, sollte sein Wunschkandidat das Präsidentenrennen vom Mai nicht gewinnen, fügte der 52-Jährige hinzu.

Ponta hatte in letzter Zeit wiederholt scharf gegen den UDMR geschossen – erst letzten Monat hatte er erklärt, der UDMR müsse „zurechtgestutzt“ werden, da dieser den aktuellen Koalitionskandidaten Crin Antonescu – ein Intimfeind Pontas – vorgeschlagen habe, der sich für die Koalition zweifelsfrei als „vergifteter Apfel“ entpuppen werde. Zudem behauptete Ponta, dass der UDMR zurzeit Interims-Präsident Ilie Bolojan erheblich unter Druck setze, damit dieser umgehend einen Chef des Inlandsnachrichtendienstes SRI ernenne – was aus seiner Sicht „entschieden zu weit“ gehe.

Der UDMR konterte prompt: Parteisprecher Botond Csoma ätzte bei Facebook, indem er von Ponta wissen wollte, ob ihm denn nicht übel geworden sei, als er „an Viktor Orbáns Tür gekratzt“ habe, um empfangen zu werden.