Simion oder Gavrilă – wer verzichtet auf Antritt im Präsidentenrennen?

Keiner der beiden ultrarechten Kandidaten scheint dazu geneigt

Bild: pixabay.com

Bukarest (ADZ) - Die beiden rechtspopulistischen Oppositionsparteien AUR und POT stehen vor einem Dilemma, nachdem ihre Parteichefs George Simion bzw. Anamaria Gavrilă jüngst versichert hatten, dass einer von ihnen den Schritt zurück machen werde, sollten beide Präsidentschaftsbewerbungen letztlich zugelassen werden. Aus Sorge vor einem eventuellen Antrittsverbot für den AUR-Chef hatte das Duo nämlich nicht bloß seine, sondern auch Gavrilăs Kandidatur angemeldet – da Simions Präsidentschaftsbewerbung jedoch überraschenderweise sowohl vom Zentralen Wahlbüro als auch dem Verfassungsgericht zugelassen wurde, müsste nun einer von ihnen einen Rückzieher machen, um die Stimmen der ultrarechten Wählerschaft nicht zu splitten.

Doch scheint vorerst keiner der beiden dazu geneigt: So sagte POT-Chefin Gavrilă, deren Schritt zurück allgemein erwartet worden war, dass man noch sehen werde, wer im Rennen bleibe und wer nicht – ausschlaggebend hätten Umfrageergebnisse zu sein, weswegen man insgesamt drei Erhebungen in Auftrag gegeben habe. Viel Zeit zum Überlegen bleibt dem Duo allerdings nicht –  es muss bis Donnerstag, den 20. März, einen Beschluss fassen, da ab dann an der Kandidatenliste nicht mehr gerüttelt werden kann.

Der AUR-Chef sagte vorerst bloß, dass Gavrilă und er „gleichwertige Partner“ seien, von einem automatischen Rückzieher der POT-Chefin könne keine Rede sein. Ob Simion sich folglich damit abfinden will, im Präsidentenrennen einschließlich gegen Gavrilă antreten zu müssen, bleibt abzuwarten. Dafür lockte der AUR-Kandidat die Anhänger des aus dem Wahlrennen gezogenen prorussischen Rechtsextremisten Călin Georgescu mit dem Versprechen, letzterem „einen verdienten Platz in der Staatsführung“ sichern zu wollen.