Bukarest (ADZ) - Das Landesbüro der Reformpartei USR hat am Montag Generalsekretär Ciprian Necula die nötigen Vollmachten für die Verwaltung der von der USR eingegangenen Verträge erteilt. Der Beschluss des Leitungsgremiums wurde vom ersten stellvertretenden Parteivorsitzenden Dominic Fritz unterzeichnet, da die angezählte Noch-USR-Chefin Elena Lasconi es vorgezogen hatte, der Sitzung fernzubleiben. Politikbeobachter werten den Schritt als sicheres Zeichen dafür, dass der renitenten Präsidentschaftsanwärterin schon bald auch das Aus an der Parteispitze droht.
Davor hatte der USR-Vorstand bereits beschlossen, wegen des jüngsten Verbots des Zentralen Wahlbüros (BEC) in puncto einer Wahlkampfunterstützung der USR für den parteifreien Präsidentschaftsbewerber Nicușor Dan anstelle von Elena Lasconi den Rechtsweg zu gehen: Man werde sich gegen die „mit bürokratischen Argumenten kaschierte Zensur“ zu wehren wissen, die Entscheidung des Wahlbüros sei nämlich missbräuchlich, sagte USR-Sprecher Ionuț Moșteanu. Das Wahlbüro könne sich „nicht in die politische Strategie einer Partei einmischen“, deren gutes Recht es sei, „zugunsten eines Kandidaten mit besseren Aussichten“ umzudenken. Bis zu einem Richterspruch werde man die Werbetrommel für Nicușor Dan eben „auf der Straße und den persönlichen Webseiten unserer Parteimitglieder“ rühren, so Moșteanu.
Der parteifreie Präsidentschaftsanwärter und amtierende Oberbürgermeister von Bukarest Nicușor Dan sagte seinerseits, dass „jede Person das Recht hat umzudenken“, entsprechend seien aus seiner Sicht auch USR-Mitglieder dazu berechtigt – möge das Wahlbüro die Partei auch mit Verboten belegen, könne es Einzelpersonen „weder den Mund noch die den einen oder anderen Kandidaten gewährte Unterstützung“ verbieten.