Visafreie Einreisen in die USA höchstwahrscheinlich verschoben

Regierungskoalition und AUR im Streit nach Rückzieher Washingtons

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Bukarest (ADZ) – Die USA haben es sich mit der Aufnahme Rumäniens in das sogenannte Visa Waiver Programm, das Reisende von der Visumspflicht befreit, möglicherweise anders überlegt. Im Internet haben die US-Behörden die Terminangabe vom 31. März mit dem recht unscharfen Begriff „wird mitgeteilt“ ersetzt. Das Ministerium für Heimatschutz in Washington verkündet, dass im Kontext der Fokussierung der Regierung von Donald Trump auf die Sicherheit des Landes eine erneute Überprüfung der Aufnahme stattfinden werde.

Inzwischen wird in Rumänien über die Gründe der Entscheidung gerätselt. Das Außenministerium teilte mit, dass die rumänische Seite keine offizielle Information über eine Aufschiebung des Termins vom 31. März erhalten habe, dass die rumänische Botschaft in Washington jedoch mit den relevanten Stellen in Verbindung stehe. Premierminister Marcel Ciolacu bestätigte das Fehlen einer offiziellen Mitteilung, versicherte jedoch, dass es sich um die Klärung technischer Details handele. Auch Innenminister Cătălin Predoiu wies auf die US-Entscheidung hin, alle mit der Einwanderungspolitik zusammenhängenden Programme auf den Prüfstand zu nehmen. Die rechtspopulistische AUR forderte inzwischen Predoius Entlassung – unter seiner Federführung soll Rumänien es versäumt haben, auf Sorgen der USA mit Bezug auf illegal einreisende rumänische Bürger einzugehen. Predoiu lehnte die Vorwürfe ab und stellte klar, dass die rumänischen Behörden ihre Hausaufgaben erledigt haben.

Vor diesem Hintergrund veröffentlichte die US-Botschaft in Bukarest auf ihrer Facebookseite eine deutliche Warnung an Rumänen, die illegal in die Vereinigten Staaten einzureisen planen: „Ihr werdet aufgegriffen und ausgewiesen und nie wiederkehren“, heißt es dort.