In diesem Sommer bietet das Kunstmuseum Kronstadt/Braşov eine Sonderausstellung die zeigt, wie beliebt die Stadt am Fuße der Zinne und ihre Umgebung, das Burzenland, als Malvorlagen für ganz verschiedene Künstler war und wohl auch bleibt. Es handelt sich hauptsächlich um Werke von Kronstädtern oder da wirkende Malern (Hans Hermann, Eduard Morres, Hermann Morres, Heinrich Schunn, Friedrich von Bömches, Fritz Kimm, Friedrich Mieß, [tefan Mironescu, Dinu Vasiu, Irina Lukász, Gustav Kollár und die Aufzählung ist noch lange nicht vollständig) sowie um bekannte Namen der rumänischen Malkunst (zum Beispiel Gheorghe Petraşcu, Camil Ressu, Iosif Iser) die hier Landschaftsbilder aber auch Stadtbilder gemalt haben.
Ausstellungskurator ist der Kronstädter Kunsthistoriker und Museograf Radu Popica der zusammen mit Dr. Iulia Mesea (Hermannstadt) auch den dazu gehörenden umfangreichen und gut dokumentierten Ausstellungskatalog zusammengestellt hat. Die ausgestellten Arbeiten (Ölgemälde, Aquarell, Grafik) stammen aus den eigenen Beständen des Kronstädter Kunstmuseums, vom Hermannstädter Brukenthal-Museum, vom Bukarester Landeskunstmuseum, aus der Bibliothek der Rumänischen Akademie, vom Kunstmuseum „Ion Ionescu-Quintus“ aus Ploieşti sowie vom Museum der evangelischen Landeskirche, vom Friedrich-Teutsch-Haus Hermannstadt und von den evangelischen Kirchengemeinden Kronstadt (Honterusgemeinde) und Zeiden/Codlea. Hinzu kommen noch Leihgaben aus den Kronstädter Privatsammlungen Doru Negu] und Constantin Sârbu.
Wie erwartet, ist die Schwarze Kirche das beliebteste Motiv der Kronstadt-Bilder. Sie ist aus verschiedenen Blickwinkeln wiedergeben, sowohl in Winterbildern als auch im natürlichen Rahmen der anderen Jahreszeiten. Graft, Katharinenthor, die Basteien, der alte Marktplatz sind weitere , bereits klassische Kronstadt-Motive die immer wieder gemalt wurden.
Die alten, kleinen Häuser aus der rumänischen Oberen Vorstadt (Schei) in den engen, steilen Gassen sind ebenfalls ein bevorzugtes Thema gewesen, vor allem in der Zwischenkriegszeit des vorigen Jahrhunderts, der Periode, in der die meisten der ausgestellten Bilder entstanden. Kirchenburgen (Honigberg und Tartlau) oder die Burgen in Rosenau und Marienburg, Aussichten auf die Berge am Horizont, bunte Laubwälder sind auf Landschaftsbildern zu sehen, festgehalten aus verschiedenen Perspektiven, von der dokumentarischen Sicht früherer Maler bis zu einer persönlicheren, subjektiven Annäherung an Natur und Orte denen sich viele Künstler verbunden fühlten.