Anfang dieser Woche fand in Madrid an der Universität Complutense das Symposium „Die Modernität der rumänischen Klassiker: Eminescu und Caragiale“ statt. Die Veranstaltung wurde von dem Lehrstuhl für Romanistik an der spanischen Universität in Zusammenarbeit mit dem Rumänischen Kulturinstitut in Madrid und der Universität von Bukarest organisiert.
„Das Treffen nimmt sich vor allem vor, die zwei großen rumänischen Klassiker dem spanischen Publikum bekannt zu machen und ihre Modernität zu beweisen“ sagte Prof. Dr. Eugenia Popeanga, die Leiterin der Abteilung Literarische Studien und der Zeitschrift für Romanistik an der Complutense, im Vorfeld der Veranstaltung. „Eminescu ist immer modern und aktuell, Caragiale ist sehr beliebt, aber es gibt leider zu wenige Übersetzungen“, fügt die Dozentin hinzu. Einen Hauptpunkt des Treffens stellte also die Problematik der Übersetzungen dar, unter der Frage: Ist es überhaupt möglich, Eminescu und Caragiale in andere Sprachen zu übersetzen?
An den zwei Tagen des Symposiums wurden Vorträge gehalten, Rundtische organisiert und Lesungen mit Texten der beiden Autoren im Original oder in Übersetzung in verschiedenen Sprachen angeboten.
Am Montag brachte die Theatergruppe der Universität zwei „Momente und Skizzen“ von Caragiale zum ersten Mal auf Spanisch auf die Bühne. Diese wurden von Prof. Popeanga selbst zusammen mit ihrem rumänischsprachigen Mitarbeiter Diego Muñoz Carrobles übersetzt. Das Programm des Tages sollte auch auf die Beziehung Ion Luca Caragiale – Mateiu Caragiale sowie auf das moderne rumänische Theater von Caragiale bis Eugen Ionescu aufmerksam machen.
Dienstag war der „Eminescu - Tag“. Rumänische und spanische Literatur- und Sprachwissenschaftler beschäftigten sich mit aktuellen Themen in den Werken von Eminescu. Geplant war auch ein Vortrag über die deutsche Prägung und Ausbildung des rumänischen Autors, bzw. über seine enge Beziehung mit der deutschen Kultur und die jeweiligen Einflüsse in seiner Dichtung und Gedankenwelt.
Das ganze Ereignis stellte einen wichtigen Punkt auf der internationalen Kulturagenda des Caragiale-Jahres 2012 dar, das einhundert Jahre seit dem Tod des Dramatikers markiert. Das Symposium erinnerte auch an den 162. Geburtstag von Mihai Eminescu, der schon am 15. Januar als Tag der rumänischen Nationalkultur gefeiert wurde.