Beständiges Wirken für die Gemeinschaft

Johann Forstenheizler mit Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet

In seiner Laudatio hob Botschafter Cord Meier-Klodt die Verdienste Johann Forstenheizlers an der Gemeinschaft hervor. Foto: Rohtraut Wittstock

Sathmar - Johann Forstenheizler, der Ehrenvorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Nordsiebenbürgen, wurde vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die hohe Auszeichnung wurde ihm am Mittwoch vom deutschen Botschafter Cord Meier-Klodt in festlichem Rahmen überreicht.

Josef Hölzli, der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Nordsiebenbürgen, konnte zu dem feierlichen Anlass im Nord-Theater in Sathmar zahlreiche Gäste begrüßen: neben dem Botschafter und seiner Frau Gladys Abwanka-Meier-Klodt den deutschen Konsul aus Temeswar, Ralf Krautkrämer, den Abgeordneten Ovidiu Ganț, die Unterstaatssekretärin im Departement für Interethnische Beziehungen, Christiane Cosmatu, Edmond Berner seitens der Landsmannschaft der Sathmarer Schwaben in Deutschland, aber auch den Präfekten, den Kreisratsvorsitzenden und den Bürgermeister von Sathmar und den römisch-katholischen Bischof Eugen Schönberger. Ebenso kamen zu Ehren des Ausgezeichneten auch zahlreiche Angehörige der deutschen Minderheit aus der Stadt und dem Umland und so wurde die Würdigung des beständigen Wirkens Johann Forstenheizlers im Dienste der Gemeinschaft zu einem Fest eben dieser Gemeinschaft, die aktiv zur feierlichen Gestaltung der Veranstaltung beitrug.

Die Laudatio auf Johann Forstenheizler hielt Botschafter Cord Meier-Klodt. Er beschrieb ihn als einen herausragenden Exponenten der Heimatregion des Gewürdigten, die von ethnischer, sprachlicher und konfessioneller Vielfalt geprägt ist. 1941 geboren, hinterließen die Jahre des Krieges und die Nachkriegszeit mit der Deportation des Vaters und des ältesten Bruders tiefe Spuren. Nach dem Studium wirkte er als Lehrer in der Gemeinde Stanislau/Sanislau, zunächst unterrichtete er Ungarisch und dann Jahrzehnte lang Deutsch. Ab März 1990 war er in der Leitung des Forums in Stanislau vertreten, von 1994 bis 2014 war er Vorsitzender des Kreisforums Sathmar und dann bis 2016 Vorsitzender des Regionalforums. Unermüdlich setzte er sich auf politischem, wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Gebiet für die Belange der Sathmarer Schwaben ein. Besonders hob der Botschafter seine Verdienste um die Gründung und die Entwicklung des deutschen Lyzeums „Johann Ettinger“ hervor, wo er einige Zeit auch als Schulleiter wirkte. Für die Deutsche Botschaft sei Forstenheizler immer ein vertrauenswürdiger Partner gewesen, wie es Josef Hölzli heute einer ist, versicherte der Laudator. Abschließend würdigte er den Geehrten noch „in seinem Hauptberuf als Mensch“, der seinen Mitmenschen in Rat und Tat, vor allem der jungen Generation beisteht und ihnen sein Wissen und seine Lebenserfahrung weiterreicht.

In bewegenden Worten bedankte sich Johann Forstenheizler, der 2016 auch mit der Ehrennadel in Gold, der höchsten Auszeichnung des DFDR, gewürdigt wurde, für das erhaltene Verdienstkreuz. Er betrachte diese Ehrung als Krönung seiner Laufbahn. Stets sei er darauf bedacht gewesen, die Angehörigen der deutschen Minderheit in ihrer kulturellen Identität zu stärken, gleichzeitig aber auch das harmonische Zusammenleben mit den anderen Völkerschaften zu pflegen. Nicht zufällig wendete er sich an das Publikum nicht nur in deutscher, sondern auch in rumänischer und ungarischer Sprache, wie auch schon Josef Hölzli und der Botschafter die Zuhörer sowohl rumänisch als auch deutsch angesprochen hatten.

Zur festlichen Atmosphäre der Ordenszeremonie und Freude der Gäste trugen der aus Frauen gebildete Air-Chor unter der bewährten Leitung von Maria Schmidt, der Männerchor Großkarol-Petrifeld-Sathmar mit seinem Dirigenten Johann Weser und das Karoler Trio mit seinen schwäbischen Liedern wesentlich bei.