Das Wassermanagement ist Sache der Apele Române

Wasserkraftwerksbetreiber beteuern ihre Unschuld in Sachen geringer Wasserstand

Der Stausee von Văliug
Foto: Zoltán Pázmány

Reschitza - „Unser Bürgermeister hat sich mal wieder den Mund zu voll genommen”, so der Tenor der Kommentare im Internet zur Berichtigung, zu welcher sich das Energieunternehmen CEZ durch seine Filiale im Banater Bergland, TMK Hydroenergy Power, gezwungen sah, nachdem Bürgermeister Mihai Stepanescu angesichts allgemeiner Besorgnis um den Wasserstand der Bersau/Bârzava und der sich hier ausbreitenden Algenplage erklärt hatte, bis Januar 2014 werde das Flussbett gereinigt und ab 2014 sodann durch das Bersautal eine durchschnittliche Wassermenge von vier Kubikmeter pro Sekunde fließen – nicht, wie jetzt, ein paar Eimer voll.

TMK Hydroenergy Power, das Unternehmen, das vom Stahlwerk TMK die wasserwirtschaftlichen Anlagen und die Wasserkraftwerke durch den tschechischen Energiegiganten CEZ übernommen hat (bzw.: CEZ durch Kauf einverleibt wurde), präzisiert erst mal, dass im Besitz des Wasserwirtschaftsunternehmens bloß die Stauwerke Drei Wässer, Gozna, Franzdorf/Văliug und Sekul/Secu sind, nicht aber das Wasser, das darin gestaut wird. Dieses gehört nach wie vor Apele Române.
Die staatliche Gewässerverwaltung bestimmt und verantwortet als einzige Institution und mit Souveränität für den Wasserstand in den Stauseen, also die Wasserreserven, über welche ein Gebiet verfügt, stellt CEZ durch TMK Hydroenergy Power fest. Also kann das Unternehmen, das die Wasserkraft nutzt, auch nicht auf Aufforderung eines Bürgermeisters die Durchflussmenge eines Gewässers durch dessen Stadt regulieren – sondern muss sich, wie jedermann, den Entscheidungen des Alleinverwalters der Gewässer, Apele Române, fügen.

Die Energieerzeugung sei so geregelt, dass für das gesamte Wasser, welches in den Wasserkraftwerken zur Stromerzeugung genutzt wird, an Apele Române eine Gebühr entrichtet werden muss und dass diese vorher das Volumen des Wassers, welches den Stauseen entnommen werden kann/darf, bestimmen. Selbst das Volumen des Wassers, das in den Stauseen zu einem gewissen Zeitpunkt vorrätig ist, werde von Apele Române, nicht vom Besitzer des Staudamms, der es zurückhält, bestimmt, logischerweise auch die Rhythmizität der Entleerungen der Stauseen. Nicht zuletzt betont TMK Hydroenergy Power, dass das Wasser, welches – etwa für Reschitza – zur Aufbereitung als Industrie- und Trinkwasser zum Wasserwerk transportiert wird, von TMK Hydroenergy Power gratis aus dem Stausee zum Aufbereitungswerk gebracht wird.

Dass die Wasserkraftwerksnutzer selbstverständlich wissen, wieviel Wasser in etwa in den Stauseen vorrätig ist (ganz genau weiß man das allerdings nie, weil man nur schätzen kann, wie stark sich die Stauseen von Jahr zu Jahr mit Alluvionen füllen, die nie ganz durch die Grundentleerung weggespült werden können), das wird im selben Kommuniqué bewiesen, wo steht, dass der Gozna-Stausee oberhalb von Franzdorf Ende der ersten Augustdekade rund 9,8 Millionen Kubikmeter Wasser zurückhielt (Füllungsgrad: 95,45 Prozent), dass der Franzdorfer Stausee zu bloß 37,62 Prozent voll ist (340.000 Kubikmeter Wasser) und dass im Sekuler Stausee rund acht Millionen Kubikmeter Wasser vorrätig sind – er also zu 99,83 Prozent gefüllt ist.

Letztendlich will TMK Hydroenergy Power mit diesen Angaben  nachweisen, dass der schwindend geringe Wasserstand der Bersau/Bârzava unterhalb des Staudamms von Sekul nicht auf die Reparaturarbeiten an den Staudämmen zurückzuführen ist –, was durchaus notwendig, aber in keinem direkten Zusammenhang damit steht – sondern einerseits mit der gegenwärtigen Dürre und andererseits mit dem Management von Apele Române zusammenhängt. Aber auch, dass eine eventuelle Durchflussmenge von vier Kubikmeter in der Sekunde ab Januar 2014 im Tal der Bersau allein von der Wasserreserven-Politik der Apele Române abhängt. Womit die Internet-Blogger wohl mit ihren Behauptungen über den Bürgermeister von Reschitza zumindest in dieser Sache Recht haben dürften.