Reschitza - Es ist keine Woche her, dass der Straßenabschnitt von der Überführung Richtung Reschitzaer Altstadt und bis zum Einsertor des Stahlwerks TMK asphaltiert wurde. Der kürzere Abschnitt davon, zwischen dem Alten Universalkaufhaus und dem ehemaligen Sitz der Post an der Libertăţii-Straße wurde zum Wochenbeginn asphaltiert. Jetzt reißen Teams des Erdgaslieferanten E-ON Gas den frisch gegossenen Asphaltbelag auf und erneuern die Gasleitungen in diesem Abschnitt.
Die Vertreter der Stadt Reschitza beruhigen: „Das geschieht nicht auf unsere Kosten sondern auf Kosten von E-ON-Gas.“ Ein solches Ausmaß an fehlender minimaler Koordinierung ist auch mit Humor nicht mehr zu verkraften.
Das muss schon als reinster Schwachsinn bezeichnet werden und schreit nach Bestrafung, denn letztendlich bezahlen die Reschitzaer das doppelte Asphaltieren auf alle Fälle - in diesem Fall nicht als Steuer-, sondern als Erdgaszahler – zumal zwischen dem Aufriss des Asphaltbelags auf der Libertăţii-Straße und den jetzigen Asphaltieren mehr als zwei Monate, also wirklich ausreichend Zeit für Eingriffe aller, die hier etwas zu gehabt hätten, vergangen sind! Die einzigen, die mit offenen und empörten Augen sehen, was da vor sich geht, scheinen die Bürger zu sein, die auf allen möglichen Kanälen gegen die Vergeudung ihrer Gelder protestieren.
Die Vertreter der Stadt erklären das Vorgehen von E-ON-Gas dadurch, dass die im letzten Augenblick draufgekommen sind, dass sie ein altes Gasrohr ersetzen müssen und dafür eigentlich die Straße mit dem neuen Asphaltbelag hätten unterqueren müssen. Was sehr teuer zu stehen kommt und schwierig ist, weil unter der Straße auch noch andere Verteilernetze (Wasser, Telefon, Strom, wo jeweils die Gefahr des Havarierens bestanden hätte) existieren. Das Hauptproblem im Falle der anderen unterirdischen Netzwerke: deren genauen Lageplan kennt niemand so recht. Also zogen sie es vor, die frisch asphaltierte Straße aufzureißen. Warum das allerdings nicht vor, sondern erst nach der Fertigstellung des neuen Asphaltbelags geschieht, dafür hat niemand eine einleuchtende Erklärung.
Grundsätzlich wiederholt sich jetzt mit den Gasproblem ein Problem, das bereits unaufhörlich die Erneuerung des Trinkwasser- und Kanalisierungsnetzes im Rahmen der ISPA-Finanzierung begleitet hat. Auch vor drei-vier Jahren überfielen die Bürger die Lokalredaktionen mit Klagen über die schlechte Koordinierung der Arbeiten am Trinkwasser- und Kanalisierungsnetz, als es ebenfalls zur Regel geworden war, dass frisch asphaltierte Straßenabschnitte wieder aufgerissen wurden, weil irgendjemand, der zum Koodinieren angestellt war, etwas vergessen hatte oder weil die Telefon-, Erdgas- oder Stromleute grad noch mal schnell was unter die Erde verlegen mussten, als die anderen bereits fertig waren. Damals implizierte sich Bürgermeister Mihai Stepanescu persönlich und forderte alle Firmen auf, sich endlich mal an einen Tisch zu setzen und überein zu kommen, wer wo was noch schnell zu erledigen hat und das gleichzeitig mit dem oder den anderen machen könnte. Allerdings stieß man an gewisse Limits des Koordinierungswillens: wer zahlt wieviel und was von den durchgeführten Arbeiten und wann und wem.
So kam es in den meisten der Fälle ja doch wieder dazu, dass jeder seinen Abschnitt erst mal fertig machte und dann der nächste kam, das Fertige aufriss und dann „auf eigene Kosten“ wieder alles in Ordnung brachte. Das war (damals wie jetzt) angeblich einfacher so, weil es angeblich für andere Situationen – sprich: ein koordiniertes Vorgehen – keine klaren rechtlichen und buchhalterischen Abrechnungsregeln gibt.