Turterebesch – Der deutsche Schülerchor des Nationalkollegs Kölcsey Ferenc in Sathmar/Satu Mare, die „Sathmarer Rosen“, hatte seinen letzten Auftritt in der Weihnachtszeit in der römisch-katholischen Pfarrkirche in Turterebesch/Turulung.
Im warmen Bus, mit dem die Fahrt von Sathmar nach Turterebesch erfolgte, besprachen die Sänger und Sängerinnen die Einzelheiten des Weihnachtskonzertes und machten eine kurze Probe. Da die Gläubigen nach dem Hauptgottesdienst schon müde sind und eher auf das sonntägliche Mittagessen als auf ein Konzert warten, mussten wir entschieden und schnell handeln und ihnen dabei unser Bestes geben, um sie auf keinen Fall zu enttäuschen.
Da die ausgewählten Lieder im Sathmarer Land unbekannt sind, habe ich nach einer kurzen Überlegung die Entscheidung getroffen, sie kurz vor dem Singen vorzustellen.
Im ersten Lied: ,,Gottes Stern, leuchte uns,, beginnt jede Strophe mit ,,Gottes Stern“ und endet mit dem Wort ,,Freude“. Da liegt es auf der Hand, dass dieser Stern nicht nur den Weisen, die dem Stern folgten, sondern auch den Leuten aus Turterebesch Freude bereiten soll.
Der zweite Liedtext: ,,Ich steh an deiner Krippen hier“ stammt aus der Feder des größten Barockdichters Paul Gerhardt und wurde vom größten Barockmusiker J.S. Bach vertont. Damals war in Deutschland der Dreißigjährige Krieg. Das Lied ist besonders heutzutage von besonderer Aktualität, da nicht weit von Turterebesch die Grenze zur Ukraine liegt, wo gerade ein grausamer Krieg tobt.
Das dritte Lied: ,,Aus der Armut eines Stalles“ fasst die Weihnachtsgeschichte zusammen, wobei betont wird, dass die drei Könige aus dem Morgenland nicht nur Geschenke nach Bethlehem brachten, sondern sich dadurch reich beschenkt fühlten, dass sie den König der Könige sehen durften. Und auch die Hirten vermochten ihre Freude nicht zurückzuhalten, sondern sie erzählten allen die frohe Botschaft der Geburt Christi. Ich hoffe, habe ich hinzugefügt, dass auch die Kirchenbesucher ihre Freude über das Weihnachtskonzert der Sathmarer Rosen weiter erzählen und die zusätzlichen 15 Minuten im Anschluss an den Gottesdienst nicht bereuen werden.
Auf dem Rückweg nach Sathmar war schon der Himmel wolkenfrei, so dass ich meinen Schülern und Schülerinnen die Oaser Gebirgskette zeigen konnte. Übrigens habe ich ihnen vor dem Konzert gesagt, wenn sie nicht schön singen würden, würde einer nach dem anderen die Kirche verlassen und wir würden in einer leeren Kirche singen. Als Beispiel habe ich ihnen vom großen Schriftsteller Eginald Schlattner gesprochen, der lange Zeit in einer leeren Kirche sonntags den Gottesdienst hielt. Gott sei Dank, bei uns ist es nicht dazu gekommen, niemand ging früher weg.