Die Begastadt wird Großbaustelle

Schwierige Zeiten für Fahrer im Süden der Stadt angesagt

Auch die alte Văcărescu-Straße in der Josefstadt soll endlich eine moderne Stadtstraße werden. Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Es ist die günstigste Zeit für die Bauleute, heißt es, und heuer scheint die Kommunalverwaltung die Gunst der Stunde auch vollauf nutzen zu wollen: Obwohl mit diesen zum Teil Großprojekten auch für Monate zusätzliche Schwierigkeiten im Temeswarer Stadtverkehr in Kauf genommen werden müssen, kündigte Bürgermeister Nicolae Robu zuversichtlich die Eröffnung von Baustellen an mehreren Fronten bzw. in mehreren Stadtvierteln an. Als überraschend energischer Bauherr hat er nun erstmals nach vielen Jahren, zum Staunen der Bevölkerung und zum leichten Unwillen seiner Bauleute, strengere Kontrollmaßnahmen auf den Baustellen eingeleitet: Seine Vertrauensleute sollen das Geschehen auf der Baustelle überprüfen und filmen.

Als wohl komplexestes und schwierigstes Bauvorhaben gilt das der Unterführung an der Michelangelo-Brücke über den Begakanal. Der schon kurz nach dem Start der Bauarbeiten in dieser zentral gelegenen Stadtzone eingetretene Verkehrsstau im gesamten Süden der Stadt soll nun schleunigst, ab nächste Woche, mit einer alternativen Trasse auf der Pestalozzi-Straße eine zufriedenstellende Lösung finden. Laut Kommunalverwaltung sollen die Bauarbeiten nun, nach dem schwierigen Start, in nächster Zeit zügiger vorangetrieben werden.

Wie der Verkehr in nächster Zeit im Süden der Stadt wirklich laufen wird, werden die Temeswarer Autofahrer bald erleben: Hier soll in Kürze zusätzlich die Musicescu-Straße Baustelle werden. Diese mit einer Länge von 3442 Metern längste Straße der Stadt ist nun, nach mehreren ärgerlichen Aufschüben, endlich an der Reihe, gründlich saniert zu werden.

Als Dringlichkeitsvorhaben steht in diesem Sommer auch die längst fällige Sanierung des Bălcescu (Lahovary)-Platzes in der Elisabethstadt mit der Einrichtung eines modernen Kreisverkehrs an. Dafür sind aus dem diesjährigen Stadthaushalt 1,6 Millionen Lei vorgesehen. Geplant ist, der alten Siegessäule, einem der geschichtsträchtigen Denkmäler der Stadt, die derzeit versteckt am Heldenfriedhof steht, einen gebührenden Platz in der Mitte zu verschaffen, was der Architektur des historischen Stadtplatzes zuträglich wäre.

Fortgeschritten sind die Vorbereitungen für den Baubeginn in der Văcărescu-Straße bzw. der Sanierung und Modernisierung der zweiten Hälfte dieser Straße, Carol I-Boulevard – Begakanal, vor dem neuen Josefstädter Marktplatz.

Zur Großbaustelle soll mittels eines EU-Projekts für längere Zeit jedoch auch das historische Stadtzentrum werden: Mit den Bauarbeiten möchte man erstens am Freiheitsplatz, dem Domplatz und in den angrenzenden Straßen beginnen, später werden auch der Opernplatz und der Sankt-Georgs-Platz zur Baustelle.

Zum Unmut der Einheimischen aus dem Mehala-Stadtviertel laufen leider die Bauarbeiten an der Hauptverkehrsader des Viertels, der Cloşca-Straße, weiterhin eher schleppend. Das, trotz mehrmaligem Eingreifen der Vertreter der Kommunalverwaltung und periodischer überraschender „Arbeitsbesuche“ von Bürgermeister Robu.