Die „Grüne Stadt Reschitza“ winkt

Arbeiten an der Konkretisierung der Zukunftsvisionen des Reschitzaer Bürgermeisters

Reschitza – Am vergangenen Wochenende wurde im Reschitzaer Stadtzentrum eine „Paradefahrt der Elektroautos“ organisiert. Bürgermeister Ioan Popa nutzte die Gelegenheit, um weitere Maßnahmen anzukündigen, die die Stadt ihrem Ziel der erhöhten Umweltfreundlichkeit annähern sollen. Unter anderen wird in diesem Jahr das Netz der Aufladestellen für Elektroautos stark ausgebaut. Und die Stadt wird an der Ausfahrt Richtung Temeswar, zwischen dem Ortsausgang des Vororts Câlnic und dem ehemaligen Schlachthaus, einen Fotovoltaikpark einrichten.

Samstag um die Mittagszeit kamen zwei Dutzend elektrisch angetriebene Fahrzeuge im neuen Stadtzentrum an. Es ging laut Veranstaltern in erster Linie um die Bekanntmachung und Förderung umweltfreundlicher Antriebstechniken. Die Veranstaltung war Teil der Stadtstrategie zur Neudefinierung von Reschitza im Bereich umweltfreundlicher und nachhaltiger Lösungen „für eine grüne Zukunft“. Damit meint das Rathaus Reschitza: öffentlicher Nahverkehr mit E-Bussen und Straßenbahnen, alternative Mobilität, Fotovoltaikpark, Energieerzeugung aus umweltfreundlichen, regenerierbaren Quellen.

„Wir sind entschlossen, die Stadt auf eine sauberere und umweltfreundlichere Zukunft zuzubewegen“, sagte Bürgermeister Ioan Popa. „Elektrisch angetriebene Fahrzeuge, wie heute hier, sind die Zukunft. Natürlich neben vielen anderen sauberen Lösungen. Bis hin zu Fahrrädern und Tretrollern. Das Rathaus der Stadt verhandelt gegenwärtig wegen des Ankaufs einer Flotte elektrischer Fahrzeuge. Denn in diese Richtung bewegt sich heute die Welt. Auch ich, in meiner Familie, bin dabei, mit gutem Beispiel voranzugehen: meine Frau und ich kaufen uns E-Autos.“

Momentan fahren in Reschitza 36 Elektroautos und 130 Hybridfahrzeuge. Vor anderthalb Jahren waren es drei Elektroautos und kein Hybrid-Fahrzeug. Bis zum Jahresende werden in Reschitza 19 Aufladestationen für elektrisch betriebene Fahrzeuge sein. Zur Stunde sind es sieben. „Die sieben funktionierenden E-Ladestationen gehören der Stadt“, sagte der Bürgermeister. „Bis im Dezember stellen wir weitere zwölf auf. Dafür erwarten wir eine EU-Unterstützung. Jedes Stadtviertel wird zumindest eine Stromtankstelle haben. In der Regel stellen wir diese in der Nähe der Trafo-Stationen auf. Die Projektanträge werden jetzt, im März, gestellt. Bis Dezember müssen die Aufladestationen stehen.“

Das Projekt des stadteigenen Fotovoltaikparks ist in Reschitza schon ziemlich weit gediehen. Die 20 Hektar, die dafür vorgesehen sind, sind Brachland am rechten Ufer der Bersau, wo u.a. in kommunistischer Zeit, vor einem Ceaușescu-Besuch, die Reschitzaer Konfektionsfabrik alle ihre Textilabfälle verbuddelt hatte.  Da 1,5 Hektar Fotovoltaikpark konventionell eine Megawattstunde Strom erzeugen, will Reschitza auf dem Gelände rund zehn Megawattstunden Strom aus Fotovoltaikzellen erzeugen. Dafür gibt es seitens der EU Gelder und die will die Stadt nutzen.

„Wir wollen unseren Beitrag leisten, die energetische Abhängigkeit Europas von Russland zu verringern, um nicht erpressbar zu sein von der Führung eines Landes, die sich als unberechenbar entpuppt hat. Die unglücklichen Tage, die wir gegenwärtig ist Osteuropa erleben, sollten ein Wachrüttlungsfaktor sein, dass alle beginnen, ihre Möglichkeiten zu nutzen, um diese fatale Abhängigkeit zu kappen. Energetische Unabhängigkeit muss unser Streben und DIE Lösung sein.“

Reschitza werde, so die Planungen der Stadt, „in höchstens fünf Jahren“ eine „grüne Stadt“, eine umweltfreundliche Stadt. „Die Zukunft dieser Stadt ist grün, ist elektrisch, ist zivilisiert. Nur so finden wir den Anschluss und den engeren Schulterschluss mit Europa. Wenn in Reschitza die Straßenbahnen rollen, wenn unsere Kaufverhandlungen wegen E-Bussen zu gutem Ende kommen, wenn möglichst viele E-Fahrzeuge durch die Stadt und ihre Umgebung fahren, dann winkt die „Grüne Stadt Reschitza“.