Hermannstadt - Vorsichtig hieven die drei Männer den mannshohen Kühlschrank von der Ladefläche des LKW, aufmerksam beobachtet von Ortrun Rhein. Die Leiterin des Hermannstädter Altenheims „Carl Wolff“ nahm am Donnerstag eine Spendenlieferung mit Kücheneinrichtungen in Empfang, die verschiedene Instititutionen aus Deutschland initiiert hatten.
„Das ist wirklich ein schöner Transport“, konstatiert Rhein zufrieden. Die Lieferung umfasste Gasherde, Kühlschränke, Warmhaltebecken, Spülbecken und Regale aus Edelstahl sowie eine Kipppfanne. Ansgesichts der dringend benötigten und zahlreichen Küchengegenstände gerieten die drei moderne Krankenbetten fast zur Nebensache, obwohl auch diese in dem Heim gut gebraucht werden können. Der Wert des Transports beläuft sich laut den Begleitpapieren auf 5000 Euro, wobei der tatsächliche Wert für das Altenheim wesentlich höher liege, meint Rhein.
Für die Heimleiterin ist diese Spende eine große Freude, da sie hilft, die Küche des Altenheims zu modernisieren. Nach 17, 18 Jahren muss man ständig etwas auswechseln, weil die Sachen nach dieser Zeit einfach kaputt gehen. Beispielsweise gebe es momentan Probleme mit einem Kühlschrank, im vergangenen Jahr wurde eine Kipppfanne für teures Geld angekauft. „Und wenn du dann das Gerät nicht neu kaufen musst, ist das einfach kostensparend für uns“, meint Rhein.
Initiiert wurde die Spende durch Bürgermeister Klaus Johannis, der den Kontakt zwischen den Spendern und dem Altenheim herstellte. Die Geräte selbst stammen aus einer Nürnberger Augenklinik. Die bayerische Landesverband der Johanniter-Unfall-Hilfe organisierte den Abbau und den Transport. Die Transportkosten wurden vom Bayerischen Sozialministerium übernommen.
Unterstützung erhält Rhein auch von anderer Seite, so kürzlich beim Austausch eines defekten Sammelbehälters für Küchenabfälle im Hof, als eine Firma unentgeltlich einen Kran zur Verfügung stellte, um eine Betonplatte zu entfernen. Der Automobilzulieferer Continental fördert derweil das Radfahren unter seinen Mitarbeitern – und engagiert sich dabei sozial. Für jeden gefahrenen Kilometer spendet das Unternehmen einen Leu, Geld, dass dem Carl-Wolff-Altenheim zu Gute kommt.