Reschitza/Temeswar/Arad – Die Abteilung Kommerzielle Nutzung und Marketing der Temeswarer Eisenbahnregionale gab mit Verordnung TM 8/3/6 vom 16.01.2025 (also vom vergangenen Donnerstag) bekannt, dass seit dem gestrigen Montag 39 Zugverbindungen in den Landeskreisen Arad, Hunedoara, Karasch-Severin und Temesch („bis auf weitere Verfügung“) eingestellt werden. Das geschehe – so die superkurze einführende Erklärung der für den Personenverkehr zuständigen Abteilung – „als Folge der Verfügungen von SNTCF CFR Călători SA (das ist die Personenverkehrsabteilung der Nationalen Gesellschaft für Schienentransporte – wk) bezüglich des Kursbuchs für den Personenverkehr im Bereich Regio Timișoara, für das Jahr 2024/2025“.
Betroffen von der Einstellung des Verkehrs sind Züge, die zwischen den Haupt-Verkehrsknotenpunkten des (als Erbe der Donaumonarchie in Form einer Art Kriegsbeute nach dem ersten Weltkrieg 1918-1919 übernommenen) einst dichtesten Eisenbahnnetzes des neu entstandenen Königreichs Rumänien verkehrten: Temeswar – Arad, Temeswar – Lugosch, Temeswar – Karansebesch, Arad – Lippa, Reschitza – Karansebesch, Margina – Simeria, Temeswar – Busiasch, Arad – Curtici, Arad – Sanktanna, Arad – Chișineu Criș, Simeria – Ilia, Arad – Simeria, Simeria – Petroschen/Petroșani, Arad – Radna, Simeria – Săvârșin, Temeswar – Stamora Morawitza, Karansebesch- Orschowa, Temeswar – Perjamosch usw. – alle jeweils hin und zurück, also als Zugpaare, einige – wenige davon – sind nur an Wochenenden oder Feiertagen storniert. Auffallend, dass unter diesen Zugpaaren, deren Verkehr eingestellt wurde, alle Strecken vertreten sind, die Richtung der Grenzen Rumäniens mit Ungarn und Serbien führen, aber auch die wichtigste Strecke, die Richtung Siebenbürgen führt ...
Wer also künftig in Westrumänien umweltfreundlich (wenn auch nicht immer elegant und unter besten hygienischen und sozio-humanen Bedingungen) reisen möchte, tut gut daran, sich vorher bei der Telefonauskunft der Eisenbahn (Informații CFR – man kann es über Fernruf 0040-21-9521 probieren) zu erkundigen, ob und welche Züge es am betreffenden Tag überhaupt noch gibt.
Regiotrans, die private Eisenbahngesellschaft mit Sitz in Kronstadt, die schon bei früheren Fahrteinstellungen auf bestimmten Strecken, die die staatliche, unterm Pleitegeier schwebende Eisenbahngesellschaft SNTCF CFR Călători SA aufgegeben hat, die Fahrten übernahm, hat bislang keinerlei öffentliche Reaktion gezeigt.
Mit Sicherheit steht diese Einstellung des vom Staat besorgten Schienenverkehrs auf vielen Strecken – nicht nur West-, sondern ganz Rumäniens – im Zusammenhang mit der Drohung des urplötzlich zum Sparapostel mutierten rumänischen Regierungschefs Ion M. Ciolacu (PSD), die Staatsunternehmen, die keinerlei Interesse an ihrer Reformierung und Rentabelwerdung zeigen, in den Dolch der Auflösung rennen zu lassen. Und diese – statt auf eine höhere Attraktivität des Eisenbahnverkehrs, dito mehr Fahrgäste, mehr Sauberkeit, mehr Pünktlichkeit, grundlegende Zivilisiertheit und weniger Schwarzfahrer, zu setzen, aber auch erst mal in den Spiegel zu schauen und die Riesenapparate der Erbsenzähler in ihren Büros abzubauen – streichen stattdessen einfach Zugverbindungen, die immer noch von zahlreichen Pendlern und vor allem Lyzeums-Schülern genutzt werden.