Orawitza - Am vergangenen Wochenende nahm sich eine Gruppe von Berufsschülern aus Orawitza und Neumoldowa im Namen der Umweltschutzgruppe GEC Nera die längste und wildeste Karst-Klamm Rumäniens, die Nera-Klamm vor, um deren Wandertauglichkeit und -sicherheit zu überprüfen. Außerdem beobachtete sie den Zustand der Umweltfaktoren und der Biodiversität im unteren Teil der Nera-Klamm, im Raum des Forsthauses Damian und des Teufelssees/Lacul Dracului, alles im Rahmen des Naturschutzgebiets Nera-Klamm – Beușnița-Wasserfälle. Ihre Schlussfolgerungen fasste die PR-Beraterin von GEC-Nera, Doina Mărgineanu, zusammen.
Einerseits sind überall im Raum des Forsthauses Damian und der Beușnița-Wasserfälle Spuren der intensiven Wander- und Campingtätigkeit – und die Folgen von deren Unorganisiertheit – auszumachen“, sagte sie. „Alle Waldlichtungen sind voller Brandspuren von Lager- und Abkochfeuern, die Grasdecke ist voller schwarzverkohlter Narben. Verbrannt worden ist nicht Fallholz aus den Wäldern, das reichlich vorkommt, sondern es wurde Jungwuchs planlos gefällt – an den Waldrändern fehlt der Jungwuchs schon sichtbar. Außerdem sind alle hervorspringenden Felsen und die alten Bäume durchwegs mit Graffiti übersät, alle Baumrinden sind zerschnitzt und voller Initialen, als ob dort nur wichtige Persönlichkeiten vorbeigekommen wären, die unbedingt ein Zeichen ihres vorübergehenden Hierseins hinterlassen mussten. In allen Buchten des Bettes des Nera-Flusses sind Ansammlungen von PET-Behältern, die vom Regenwasser herbeigeschwemmt wurden – allerdings 2012 in geringeren Mengen als in anderen Jahren. Ob die Dürre daran schuld ist?“
Das ausschließlich als Wander- und naturwissenschaftliches Forschungsgebiet bekannte Nera-Tal – über weite Strecken kann es ausschließlich zu Fuß besucht werden – weise laut GEC Nera zahlreiche Risiken für den Wanderer auf und sei weit entfernt von einer Infrastruktur für ein zivilisiertes Wandern. Zwar seien die gefährlichen Abschnitte des Wanderstegs mit Stahlseilen und Verankerungen gesichert, aber die Sicherheitskabel im Raum „Cârlige“ und die Hängebrücke, die vor 35 Jahren von Pionieren des Reschitzaer Pionierhauses unter Venzel Vatzulik gebaut wurde, sind „dringend überholungsbedürftig“. Außerdem haben die Forst- und die Naturparkverwaltung, die für das Naturschutzgebiet und den Wandersteg verantworten, es versäumt, die von Stürmen und Unwettern über den Steg gestürzten Baumstämme zu beseitigen, was das Vorwärtskommen auf dem streckenweise ohnehin nur ein paar Dutzend Zentimeter breiten Steg, der in die Felswand gehauen ist, stark erschwert.
Doina Mărgineanu: „Es gibt EU-Mittel jede Menge, um an solchen markanten und bei allen Wanderbegeisterten beliebten Stellen homologierbare Campingplätze einzurichten – am Geld kann es also kaum liegen, höchstens an mangelndem Interesse. GEC Nera kann den Zuständigen – Nationalparkverwaltung, Forstamt, Kommunalverwaltungen und Kreisrat - bloß empfehlen, Maßnahmen zu ergreifen für die Verbesserung der Besuchsinfrastruktur des Parks. Außerdem könnten mittels der Maßnahme 313 „Entwicklung des Tourismus im ländlichen Raum“ der Zugang zu den Wanderrouten im Naturschutzgebiet homologiert, Campings eingerichtet und echte Lehrpfade in dieser von vielen Standpunkten einzigartigen Gegend ausgeschildert werden.“