Wojteg (ADZ) – In der Temescher Gemeinde Wojteg/Voiteg wird am Samstag ein Privatmuseum eröffnet: das Museum für Ethnographie und Folklore des Kulturzentrums „Cazan“. Stifter sind die Eheleute Emil und Carmen Cazan, die in Wojteg leben und dort 2008 einen Verein zur Förderung der Kultur im ländlichen Raum gegründet und mehrere Initiativen in diesem Bereich entwickelt haben. Professor Dr. Emil Cazan war Dekan der Temeswarer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften zwischen 1990 und 1992 sowie zwischen 1996 und 2004, das Amt eines Prorektors der West-Universität Temeswar bekleidete er zwischen 2004 und 2008.
In dem Wojteger Museum für Ethnographie und Folklore werden zunächst zwischen 1930 und 1960 entstandene Volkstrachten aus mehreren Dörfern der Landkreise Temesch/Timis (Wojteg, Izvin, Belină), aus dem Banater Bergland (Eftimie Murgu – Rudăria), aber auch aus den oltenischen Kreisen Dolj und Gorj, ausgestellt, die von den Museumsgründern erworben werden konnten. Geplant ist die Erweiterung der Kollektion um weitere Trachten sowie um verschiedene Gegenstände, die das bäuerliche Leben im Banat im 20. Jahrhundert veranschaulichen sollen.
Bislang hat der Verein der Familie Cazan mehrere Kultur- und Gemeinschaftsprojekte in Wojteg durchgeführt sowie begabte Schüler aus der Gemeinde unterstützt. Unterstützt wurde die Initiative zur Museumsgründung von dem Banater Dorfmuseum in Temeswar/Timişoara, dem Temescher Kreisrat, dem Folkloreensemble Voitegiana und der Leitung der Allgemeinschule in Wojteg.
Die an der stark befahrenen Nationalstraße 59 (Europastraße 70) in Richtung Reschitza und Serbien, etwa 34 Kilometer südlich von Temeswar liegende Gemeinde Wojteg zählte 2011 knapp 2500 Einwohner, zwei Prozent davon Deutsche. Bekannt ist die Ortschaft für die 1927 gegründete „Deutsche Ackerbauschule in Wojteg“, die 2005 – 2007 mit deutscher Unterstützung wieder entstehen konnte, dieses Mal unter dem Namen „Deutsch-Rumänisches Zentrum für landwirtschaftliche Fachaus- und Fortbildung.“