Bozovici - Gegründet wurde die Gruppe für Lokale Aktion (rumänisches Kürzel: GAL) „Poarta Almăjului“ bereits im Dezember 2011, aber als Management-Autorität wurde der Gemeindebund erst jetzt funktionsfähig. Er umfasst nicht nur die kommunalen Verwaltungen von Iablaniţa, Mehadia, Cornea, Cornereva, Mehadica, Luncaviţa, Lăpuşnicel, Prigor, Bozovici, Topletz/Topleţ, Domaşnea und die Stadt Herkulesbad/Băile Herculane sondern auch die Gebirgsgemeinde Padeş mit ihren zahlreichen Streusiedlungen im Godeanu-Massiv aus dem Verwaltungskreis Gorj.
Laut Victor Terteleacă, dem amtierenden Vorsitzenden des Kommunalbunds, besteht das Hauptziel des Zusammenschlusses in der Verwirklichung von Entwicklungszielen dieser Ortschaften, für die hauptsächlich EU-Gelder aktiviert werden sollen. Als Managementzelle soll GAL Poarta Almăjului sich auf die Gelder konzentrieren, die über die nichtrückzahlpflichtigen Finanzierungen der EU-Achse 4 LEADER zur Verfügung stehen.
„Wir wollen uns dahingehend entwickeln“, sagte Terteleacă, „dass wir in absehbarer Zukunft auch weite Teile der Rolle der Zahlungsagentur für Ländliche Entwicklung und Fischerei übernehmen, die letztendlich sich ausschließlich auf Zahlungen konzentrieren soll. Denn Projektevaluation und Projekteauswahl möchten wir, nach dem Subsidiaritätsprinzip, selber übernehmen.“
Organisationen vom Typ GAL sind in Rumänien noch am Anfang. Die ADZ berichtete wiederholt über die Bemühungen der Stadt Reschitza, die umliegenden Kommunalverwaltungen zu einem größeren administrativen Ballungsraum („Megalopolis“) zu vereinen, die immer noch nicht zu einem Abschluss gekommen sind. Ähnlich ergeht es vielen größeren Ortschaften rumänienweit.
Im Kleinen, wie es das Beispiel GAL Poarta Almăjului zeigt, gelingt das besser, zumal, wenn es sich um historisch gewachsene Einheiten handelt, die über ein Minimum an Zusammengehörigkeitsgefühl verfügen. Bei GAL Poarta Almăjului ist dies die ehemalige Zugehörigkeit der Ortschaften zum k.u.k. wallachisch-illyrischen bzw. „Romanen-Banater“ Grenzregiment – die sich bereits kurz nach der Wende in der Wiedergründung der Vermögensgemeinschaft der Nachkommen der ehemaligen Grenzer – „Comunitatea de Avere“ – geäußert hat, aber auch in der Zusammenlegung und Wiedergründung großer, selbstverwalteter Waldbesitztümer.
Darüber hinaus hat sich GAL Poarta Almăjului bemüht, Firmen mit ins Boot zu nehmen, die im Weichbild der zusammengeschlossenen Ortschaften tätig sind, sodass man hier schließlich eine Public-private-Partnership gegründet hat – ganz nach dem Vorbild jener Länder, wo diese Organisationsformen erfolgreich tätig sind, etwa Frankreich und Spanien, die Terteleac² zitiert. Gegenwärtig arbeite man bei GAL Poarta Almăjului intensiv an der Ausarbeitung von Projekten, die im Nationalen Programm für Ländliche Entwicklung Aufnahme finden sollen und deren Fonds, laut Funktionsprogramm der Achse 4 LEADER, durch EU-Mittel verdoppelt werden können.
Laut Terteleacă muss GAL Poarta Almăjului auch seine Beraterfunktion stärker ausspielen, intensiver auf die Menschen des Raums des Zusammenschlusses zugehen und zu Ideen ermutigen, die zur Entwicklung beitragen. Zwar stünden 2013 nur 2,5 Millionen Euro zu Verfügung, „aber auch die werden nicht abgerufen, wenn sich niemand darum bemüht“.
Der Sitz der GAL Poarta Almăjului befindet sich im Dorf Petnic (Gemeinde Iablaniţa) in der Banater Krain. Hier sind bereits zehn Projekte vorgelegt worden, die sich auf zwei EU-Finanzierungsrichtungen („Untermaßnahmen“) konzentrieren, „Konsolidierung und Renovierung von fundamentalen Sozialinstitutionen, die sich in einem hohen Vernachlässigungszustand befinden“ (Maßnahme 322/3.2.A) und „Verbesserung der Lebensqualität und Schaffung neuer Freizeitgestaltungsmöglichkeiten“ (Maßnahme 3.2.C). GAL Poarta Almăjului hat sich zum mittelfristigen Ziel gesetzt, bis 2015 mindes-tens 70 Projekte dieser Art auszuarbeiten.