Temeswar – Die Erweiterung des OncoHelp-Krebsbehandlungszentrums in Temeswar/Timișoara ist möglich gemacht worden. Der Temeswarer Stadtrat genehmigte den Flächennutzungsplan (PUZ) für den Ausbau der Klinik, die jährlich Tausende von Patienten betreut. Die Entscheidung fiel am Freitag, den 17. Januar, mit 17 Dafür- und zwei Dagegen-Stimmen, begleitet von hitzigen Diskussionen und politischen Kontroversen. Am Dienstag davor hatte es eine öffentliche Debatte zu diesem Thema gegeben (die ADZ berichtete).
Vor der Abstimmung äußerte der AUR-Stadtrat Ilie Sîrbu Bedenken hinsichtlich rechtlicher Unregelmäßigkeiten. Er verwies auf einen möglichen Präzedenzfall bei einem anderen Projekt, das aufgrund ungeklärter Eigentumsverhältnisse über Jahre hinweg blockiert war. Bürgermeister Dominic Fritz (USR) stellte klar, dass die rechtliche Prüfung der Grundstücksverhältnisse im Zuge der Baugenehmigung erfolgt und der Stadtrat lediglich über die Zweckmäßigkeit entscheidet. Er appellierte an die Temeswarer Kommunalräte, den Weg für den Ausbau freizumachen: „Es ist wichtig, dass OncoHelp mit der Planung beginnt, um dieses für Temeswar so wichtige Krankenhaus so schnell wie möglich zu erweitern.“
Die USR kritisierte die Haltung der AUR scharf. Sie bezeichnete die Ablehnung des Projekts durch die AUR als einen „direkten Angriff auf Krebspatienten und ihre Familien“. Die Vizebürgermeisterin Paula Romocean warf der AUR vor, politische Interessen über das Wohl der Patienten zu stellen: „In einem Land, in dem keine öffentlichen Krankenhäuser gebaut werden, füllen NGOs wie OncoHelp diese Lücken. Es widerspricht dem gesunden Menschenverstand, solche lebensrettenden Initiativen zu blockieren.“
Der Vorsitzende des OncoHelp-Vereins, Dr. [erban Negru, hob die Bedeutung der Erweiterung hervor. Allein im vergangenen Jahr wurden 10.000 Patienten, darunter 4300 neue Fälle, in der Klinik behandelt. „Unsere Einrichtung ist unterdimensioniert. Wir hatten 43.000 Aufnahmen und fast 40.000 Termine – alles in einem Gebäude, das längst an seine Grenzen stößt. Wir verlangen kein Geld, wir bitten lediglich um die Möglichkeit, ein neues Gebäude für die Gemeinschaft zu errichten“, so Dr. Negru.
Die Erweiterung des Onkologiezentrums gilt als besonders wichtig für die medizinische Versorgung der Region. Mit der positiven Entscheidung des Stadtrats kann der Verein nun mit der Planung beginnen.