Grundstücksverkauf an Zuhälter

Kreistagspräsident wurde 2016 von DIICOT verhört

Klausenburg – Der Klausenburger Kreistagspräsident, Alin Tişe, wurde 2016 von der Direktion zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität und des Terrorismus (DIICOT) verhört, das berichtet „România Liberă“. Sein Name taucht in einem Bericht über ein Netzwerk von Zuhältern auf. Tişe hat einem von ihnen ein Grundstück verkauft und dafür rund 1 Million Lei in bar erhalten.

Die DIICOT-Ermittler hatten junge Frauen aus mehreren Städten Siebenbürgens befragt, die zur Prostitution gezwungen wurden. Auf den Anführer des Zuhälterrings, Cristian Sorin Ioan Boitor, wurden die Ermittler aufmerksam, als sie das Netzwerk offenlegten, welches auch in Italien, Deutschland, der Schweiz und Luxemburg tätig ist. Laut „România Liberă“ ist Boitor zwischen Brescia und Reggio Emilia als „einer der Könige der Straße“ bekannt.

Wie „România Liberă“ berichtet, hat darüber hinaus der Polizeipräsident von Blasendorf/Blaj, Tiberiu Low, ein Darlehen aus diesem Zuhälterring erhalten, dabei ist unklar, ob dieses Geld zurückgezahlt wurde. Auch weitere hochrangige Polizisten sollen in den Ermittlungsakten auftauchen. Verhört wurde auch Ioan Todoran, Büroleiter der Blasendorfer Polizei, der angab Informationen über die Beteiligung der Boitor-Brüder an internationalen Zuhälterringen an die zuständigen Behörden weitergeleitet zu haben, aber auch einräumte, Geld aus diesem Ring erhalten zu haben.

Die DIICOT-Ermittler interessierten sich für Alin Tişe, damals noch Senator, nachdem dieser zusammen mit Florin Bogdan Suciu, am 29. November 2013, ein Grundstück für insgesamt rund 2 Millionen Lei an Boitor verkaufte, wobei die Hälfte an Tişe ging. Nach dem Verhör im Jahr 2016 stellten die Ermittler fest, dass Tişe keine Straftat begangen habe.

Gegenüber „ România Liberă“ bestritt Tişe nicht das Land an Boitor verkauft zu haben. Er sei aber nicht dafür schuldig, was Boitor getan hat.