Neumoldowa - In der letzten Oktoberdekade gab es entlang des rumänischen Donauufers und an den im Donauengpass einmündenden Gebirgsbächen zahlreiche gemischte Kontrollstreifen der Nationalen Agentur für Fischfang und Aquakultur, Regionalfiliale Oltenien, sowie der Nationalen Garde für Umweltschutz Karasch-Severin, die von der Dienststelle für Öffentliche Ordnung der Rumänischen Polizei unterstützt wurden. Kontrollen gab es auch an den privaten Fischteichen im Umfeld der Donauenge zwischen Basiasch und den Staudämmen der Donaukraftwerke Eisernes Tor I und Eisernes Tor II., also auf dem Gebiet der Verwaltungskreise Karasch-Severin und Mehedinţi.
Die gemischten Streifen teilten 35 Strafzettel über insgesamt 4312 Lei aus. Das häufigste Vergehen, das festgestellt wurde, war illegaler Fischfang zwecks Vermarktung der Beute, aber auch Aufkauf von Fisch zwecks Vermarktung am Fiskus vorbei. Entdeckt wurden auch einige Kühllager zur Zwischenlagerung von Speisefischen, von wo die illegal gefangenen Fische zum Weiterverkauf regelmäßig abgeholt wurden. Die gemischten Kontrollgruppen deckten auch einige primäre Verarbeitungsstätten für Fisch auf, die keinerlei Autorisierung besaßen.
Seit die untereinander konkurrierenden zwei Fischerverbände am rumänischen Donauufer sich selbst aufgelöst haben, behelfen sich die mehr als 150 Berufsfischer, die es zwischen Basiasch und den Eisernen Tor gibt, vor allem durch illegalen Fischhandel oder durch enge Beziehungen zu einigen Zwischenhändlern, die in der Regel eigene Fischteiche besitzen und von den Berufsfischern vom Donauufer Fisch zukaufen und als Zuchtfisch aus eigener Aufzucht vermarkten.
So kommt es nicht selten vor, dass die vier-fünf Besitzer von Fischteichen im Bereich der Donauenge und entlang der Grenze zu Serbien beim Transportieren von Frisch- oder Gefrierfisch erwischt oder angetroffen werden. Hauptabsatzmarkt für die Speisefische ist Temeswar.
Die beiden Donaustauseen am Eisernen Tor sind stark überfischt. Ein Grund dafür ist selbstverständlich die Nutzung zahlreicher verbotener Fangmethoden, etwa mit Echolot und viel zu feinmaschigen Netzen. Ein anderer Grund ist die Nichtkoordinierung der Schonzeiten am rumänischen und am serbischen Donauufer – obwohl beide Ufer zum selben grenzüberschreitenden Naturpark Eisernes Tor/Djerdapp gehören – und die Tatsache, dass laut Aussagen der rumänischen Fischer für ihre serbischen Kollegen überhaupt keine Schonzeit gilt (bzw. von diesen keine Schonzeit respektiert wird).
Ein dritter und vielleicht der wichtigste Grund: die Verwaltung der Wasserkraftwerke an der Mittleren Donau macht regelmäßig die Grundentleerungen der Stauseen während der Schonzeit im April-Mai und vernichtet durch den Wasserentzug Milliarden Jungfische, die in den seichten Uferbereichen im sonnengewärmten Wasser aufwachsen.
Allerdings ist bis heute kein einziger Fall bekannt, wo die Aufsichtsbehörden für Umweltschutz und Fischerei Hidroelectrica, den Beitreiber der beiden Donaukraftwerke, irgendwie behelligt hätten für den enormen Schaden an den Fischbeständen, der durch die Grundentleerungen angerichtet wird.