Jubiläumsauflage des Mittelalterfestivals

Handwerker, Krieger und Künstler trafen sich am Großen Ring

Das Publikum sah den Bogenschützen interessiert bei ihrem Training zu.

Das Publikum konnte sich ein besseres Bild über den Alltag in mittelalterlichen Lagern machen.

Die Wandergesellen führten ihre verschiedenen Handwerke wieder vor.

Die Letten von „Obscurus Orbis“ ernteten erneut viel Applaus.
Fotos: Vlad Popa

Hermannstadt – Anlässlich der 15. Auflage des Hermannstädter Mittelalterfestivals „Cetăţi Transilvane“ erweckten vergangenes Wochenende zigtausend Mittelalterfans, Handwerker, Musiker, Krieger und Künstler zahlreicher Völker und Nationalitäten die wie dafür geschaffene Altstadt wieder zum Leben.

Über 20 Stände, welche vor Waren aller Arten überliefen, standen am Freitag bereits in den Morgenstunden am Großen Ring und warteten auf Kundschaft. Die von nah und fern angereisten Händler und traditionellen Handwerker boten hier handgemachte Ledertaschen, Süßigkeiten aller Arten, Schmuck, gestickte Blusen und Hemden, Kerzen oder Lavendelsäckchen an. Mehrere Terrassen mit Essen und Getränken sorgten mit Kesselgulasch oder Gebratenem für die Verpflegung der Besucher. Auf einem rund 500 Quadratmeter großen Areal zwischen dem Brukenthalmuseum und der Heltauergasse/Str. Nicolae Bălcescu ließen sich während der dreitägigen Veranstaltung Truppen zahlreicher Kriegerstämme nieder, unter ihnen „Crux Alba“, „Terra Ultrasilvana“, „Arany Griff Rend“ oder „Chigot“. Nachdem sie hier ihre Zelte aufgeschlagen hatten, ihre Waffen auf Holzständern ausgebreitet und ihre Tische und Bänke aufgestellt hatten, führten sie dem Publikum übers Wochenende vor, wie es sich anno dazumal in solchen Lagern lebte.

Die offizielle Eröffnung fand am Freitagabend mit dem traditionellen Umzug der teilnehmenden Gruppen statt. In der Begleitung eines zahlreichen Publikums zogen die Teilnehmer durch die Heltauergasse und bis auf den Großen Ring, wo der Tag mit einem Konzert der „Ad Hoc und Flavius Hosu“ und einer Feuershow der Gruppe Crispus beendet wurde.
Am Samstag und am Sonntag fanden im Hermes-Haus zahlreiche gut besuchte Konferenzen mit Vorträgen von Dr. Zeno Pinter und Florinela Anca Vasilescu zu verschiedenen Themen der Mediävistik wie „Stadt, Markt, Burg“, „Die Ritter des Mittelalters – Konflikt und militärische Organisation“, „Tarot zwischen Orakel und mittelalterlicher Therapie“ oder „Die Zunft und die mittelalterlichen Städte“ statt. Am Großen Ring ließ das Programm übers Wochenende wenig zu wünschen übrig. Abgesehen von den Ständen des mittelalterlichen Marktes konnten die Besucher Waffen, Rüstungen und Raubvögel oder die Wandergesellen bei der Arbeit bewundern, Kampfvorführungen zusehen oder in einem vor dem Rathaus aufgebautem Schloss Theaterstücken beiwohnen. Während der Konzerte auf der Hauptbühne ließen Gruppen wie „Obscurus Orbis“, „Nomen est Omen“ oder „Bordo Sarkany“ mittelalterliche Musik ertönen und ernteten reichlich Applaus.


Das dreitägige Festival endete erstmals mit einem Live-Konzert der „Lupus Dacus“ und der „Lupus Dacus Orchestra“ und wie in den Vorjahren mit einer beeindruckenden Feuershow der Gruppe Crispus gemeinsam mit dem Phlo&Roby&Pyro Events Team. Das Mittelalterfestival „Cetăţi Transilvane“ organisierte das Kulturhaus des Hermannstädter Bürgermeisteramtes mit der finanziellen Unterstützung des Stadtrates über dessen Kulturagenda.