Lyrikprojekt „Wer versteht das schon?“

Mehrsprachiges und partizipatives Projekt zum Thema Migration

Temeswar – Das Deutsche Kulturzentrum Temeswar lädt in der zweiten Hälfte des Monats Februar zum Lyrikprojekt „Wer versteht das schon?“ ein.
„Im heutigen Europa, in dem viele Gesellschaften es ablehnen, Geflüchtete aufzunehmen, stellt die Rumäniendeutsche Daniela Boltres mit dem mehrsprachigen, partizipativen Lyrikprojekt einen ästhetisch-politischen Erfahrungs- und Diskussionsraum zum Thema ‘Flucht und Fremdheit’ bereit. Mit einer Ausstellung von Gedichten, im Zuge mehrsprachiger Lesungen bzw. Workshops/ Erzählcafés zum Thema ‘Flucht und Fremdheit’ soll der Rahmen für Begegnung und gemeinsame Erfahrung, Reflexion und Diskussion von Einheimischen und Geflüchteten abgesteckt werden“, heißt es seitens des Deutschen Kulturzentrums.

„Wer versteht das schon?“ - die Gedichtausstellung wird am 20. Februar, um 19 Uhr, im Temeswarer Kunstzentrum MISC, in der Nicolae-Titulescu-Uferstraße 14 eröffnet. Die Sprachen der Gedichte und Herkunftsländer der AutorInnen sind u.a.: Arabisch (Syrien, Sudan und Irak), Persisch (Iran), Dari und Paschtu (Afghanistan), Türkisch, Chinesisch, Polnisch, Ukrainisch, Russisch, Litauisch sowie Hindi und Englisch (Indien und England), Portugiesisch (Brasilien), Rumänisch, Ungarisch und Siebenbürgisch-Sächsisch (Rumänien), Akan (Ghana), Spanisch (Peru und Spanien).

An den darauffolgenden Tagen, am 21. und 22. Februar, organisiert Daniela Boltres auch einen Workshop zum Thema „Flucht und Zuhause“ in Temeswar. Der Workshop wird im Format „Erzählcafé“ gehalten und wendet sich vor allem an Flüchtlinge, die in Temeswar leben, aber auch an Studierende und Schüler sowie an alle interessierten Bürger. Einschreibungen sind per Mail an a.pintea@ccgtm.ro bis zum 19. Februar möglich. Die Teilnahme ist frei. Details dazu gibt es auf der Homepage des Deutschen Kulturzentrums ccgtm.ro.

Innerhalb des Workshops handelt es sich um ein Konzept der Art „Heilung der Erinnerungen“. Im Mittelpunkt stehen vorwiegend persönliche Erfahrungen/Erinnerungen von Teilnehmern, die sie in einem partnerschaftlichen Gespräch in kleinen Gruppen miteinander teilen. Die Workshops werden von der Initiatorin des Projekts, Daniela Boltres, moderiert. Die Themen, die zur Diskussion stehen, sind: fremd sein, ein Zuhause haben, Integration, Flüchtling sein, fliehen. Partner des Projekts in Temeswar sind, neben dem Deutschen Kulturzentrum, auch das Forumtheater Basca und das Veranstaltungsteam des Refugee Art Festivals.

Daniela Boltres ist Lyrikerin und Sprachaktivistin sowie mehrfache Literaturstipendiatin des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Gebürtig in Rumänien, lebte sie mit ihrer Familie unter anderen in Zeiden/ Codlea, Kronstadt/ Braşov und Jassy/ Iaşi bzw. in Dormagen, Freiburg, Tübingen, Berlin und Rostock. Derzeit lebt Daniela Boltres in Osnabrück, wo sie als interkulturelle Trainerin und Erzählcafé-Moderatorin arbeitet und das Café International sowie die AG Kulturarbeit im EXIL – Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge leitet.