Klausenburg – Wie lange eigentlich die Rumänisch beschriftete Ausstellung über „Solidarität in der Vergangenheit, Reflexionen für heute“ am nicht-staatlich geförderten Muzeon in Klausenburg/Cluj ihren Besuchern offenstehen wird, konnte das kleine Team der groß für jüdische Nachbereitung von Geschichte begeisternden Lokalität zwei Abende vor der Vernissage nicht genau mitteilen. Sicher dafür ist, dass der gestern markierte Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust den Zeitungsausschnitten, schwarzweißen Fotos und Plakaten der historischen Echtzeit und den berührenden Informationstafeln im Muzeon mindestens noch weitere zehn Tage Ausstellungsdauer garantiert. Zur Vernissage heute um 17 Uhr im Keller von Haus Nummer 3 auf der Virgil-Fulicea-Straße lädt auch die in und von Klausenburg aus tätige Nichtregierungsorganisation PATRIR (Peace Action, Training and Research Institute of Romania) ein, die den tiefschürfenden Blick auf Rumäniens gesellschaftlichen Härtekurs vor und während des Zweiten Weltkriegs aus jüdischer Perspektive des 21. Jahrhunderts selbstverständlich mitnährt. Auch weil die temporäre Ausstellung im Muzeon mit den Schlagwörtern „Solidaritate în trecut, reflecții pentru astăzi“ Publikum anzulocken versucht, zählt sie zur Agenda des EU-geförderten Projekts SolRem, dem ebenfalls das Centro de Investigaçăo Transdisciplinar Cultura, Espaço e Memória an der Faculdade de Letras der Universidade do Porto, das italienische Centro Internazionale per la Promozione dell´Educazione e lo Sviluppo (Palermo), die geschäftlich von Portugal aus verwaltete Young Educators – European Association sowie das finnisch führende Rauhan-Kasvatus-Instituutti zuarbeiten. Obwohl im aktuell von Krisen belasteten Europa Friedensbewegungen des politisch ausgewiesen linken Spektrums genauso wie auch extrem rechte Strömungen in der Kritik stehen, sprechen die Exponate des Muzeon in Klausenburg einmal mehr beherzt von Einfallsreichtum, Solidarität und Courage. Auch seine neueste Ausstellung orientiert sich an Lebenslinien unter dem Zeichen von Isolation, Gewalt und Diskriminierung, die geradezu in die Opposition einschließlich des Akzeptierens unvermeidbarer Folgen drängten.