Noch ein Verschleppungsgedenken

Reiches Wochen-Kulturangebot seitens des Berglandforums für die Reschitzaer

Reschitza – Es startete schon Montag nachmittags in der deutschen Bibliothek, als der giechisch-katholische Priester und eifrige Sammler zur Geschichte von Reschitza, Bogdan Andrei Mihele, im Deutschen Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrum „Alexander Tietz“ den zweiten Teil seiner Sammlung „Zur Geschichte von Reschitza in verschollenen Ansichten“ vorstellte. Heute, Dienstag, um 16 Uhr, gibt es einen Kulturdialog mit dem Orawitzaer Schriftsteller, Literaturkritiker und -historiker, Herausgeber von Kultur- und Literaturzeitschriften sowie Promoter der Ortsgeschichte und Initiator vieler kleiner Museen zur Geschichte von Orawitza, Ionel Bota.

Geehrt wird am heutigen Dienstag auch eines der „Geburtstagskinder des Monats Februar“, Dipl.-Ing. Anton Schulz, zu seinem 80. Geburtstag. Schulz ist einer der ehemaligen Vorsitzenden des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen, ein renommierter Sammler von Briefmarken, Ganzsachen und Postkarten und Autor einer „Postgeschichte von Reschitza“. Am Mittwoch begeht auch der Literatur- und Kunstkritiker, Literaturhistoriker, Eminescu-Experte und Herausgeber zahlreicher eigener Bücher sowie von befreundeten Autoren, Gheorghe Jurma seinen 80. Geburtstag. Es handelt sich um den Intellektuellen des Banater Berglands, der die kulturelle Entwicklung dieses Landstrichs in den vergangenen 30-40 Jahren wohl am positivsten und nachhaltigsten beeinflusst hat – ohne sich je selber in den Vordergrund zu drängeln. Ihm zu Ehren bringen seine Freunde, Bekannten und Bewunderer einen Hommage-Band heraus, dessen Entstehen E.J. Țigla koordiniert hat.

Am Donnerstag begeht man im „Diaconovici-Tietz“-Kolleg den Internationalen Tag des Vorlesens. An der interaktiven Veranstaltung beteiligt sich, neben den Lehrerinnen Sonia Maria Chwoika, Daniela Schmidt und Ramona Berar, auch Univ.-Doz. Dr. Ing. Cristian Chioncel, der stellv. DFBB-Vorsitzende. Freitag veranstaltet der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ einen Ausflug nach Temeswar zum Besuch der Ausstellung aus der Sammlung des Mailänder Kunstexperten Roberto Longhi, „Die Lichter von Caravaggio. Die Anfänge der Moderne in der europäischen Malerei“, die im Temeswarer Nationalmuseum für Kunst am Domplatz zu sehen ist.

Sonntag gestaltet der unermüdliche evangelische Pfarrer des Banats, der in Semlak wohnhafte und alle Gläubigen der Evangelischen Kirche A.B. des Banats betreuende Walter Sinn in der evangelischen Kirche von Reschitza eine Gedenkmesse für die Opfer der Deportation der Rumäniendeutschen in die Sowjetunion 1945-1949. In der Kirche wird eine Ausstellung mit Erinnerungsgrafiken an die Zwangsarbeit im Donbass und im Ural des aus Reschitza stammenden ehemaligen Russlandverschleppten Anton Ferenschütz (10.11.1927, Reschitza – 25.04.2018, Bielefeld) zu sehen sein.