Reschitza – Das vergangene Wochenende stand im Banater Bergland neuerlich im Zeichen der Arbeit der Freiwilligen, die vom Verein „Acasă în Banat“ meist in großer Zahl mobilisiert werden: es galt, in der 158 Jahre alten Mühle am Ufer des Pogoniș-Baches im Dorf Valeapai, Gemeinde Ramna, zu retten, was noch zu retten ist und die Mühle möglichst einbruchs-, aber auch verfallsicher zu machen. 40 Freiwillige folgten dem Ruf derer, die sich „Im Banat zuhause“ fühlen und schafften Ordnung dort, wo 20 Jahre Nachlässigkeit und Uninteressiertheit, aber auch brutaler Diebstahl kaum zu leugnende Spuren hinterlassen haben.
Die Familie Trifan, Herz und Seele des im Banater Bergland seit 2018 sehr sichtbaren Vereins, haben im Gründungsjahr ein altes Bauernhaus in Dorf Valeapai (das bis zur Verwaltungsreform von 1968 Gemeindesitz war und mit dem es seither immer weiter bergab ging, einschließlich durch Entsiedlung) gekauft und nach und nach nicht nur zum Vereinssitz, sondern auch zu einem internationalen Treffpunkt ausgebaut. Die alte Mühle liegt – vom Vereinssitz aus gesehen - am jenseitigen (dorfseitigen) Bachufer, etwas abgelegen von den bewohnten Häusern des Umfelds und sie war vor nicht allzu langer Zeit - allerdings kann (oder will) niemand genau sagen, wann - Ziel einer Plünderung durch Alteisendiebe geworden.
(Nebenbei bemerkt, aber anscheinend den Ordnungshütern bislang nicht aufgefallen: im Tal des Pogoni{-Baches hat es auch in den vergangenen Jahren mehrmals Metalldiebstähle großen Stils gegeben, etwa von großen, vom ganzen Dorf genutzten kupfernen Schnapskesseln mit mehreren hundert Litern Fassungsvermögen, die in der Regel im Banater Bergland am Dorfrand in eigenen Hütten stehen. Ein einziges Mal sind auch Diebe gestellt worden, allerdings: lange nachdem sie bereits das Gestohlene bei skrupellosen Schrotthändlern versilbert hatten. Wenn das Diebesgut zerhämmert und zerschnitten als „Schrott“ angeboten wird, fragen diese „Händler“ meist nicht nach der Herkunft – weiß man auf den Dörfern des Banater Berglands zu berichten.
Die Mühle von Valeapai, die in ihrer 158-jährigen Geschichte mehrere Modernisierungen erlebt hatte, hatte ihre Glanzzeit zur Zeit der Familie Riesz, als diese in Valeapai Ländereien, den Landsitz im Dorfzentrum (im Ortsverständnis: „das Kastell“) und die Mühle besessen hatte. Die zuletzt mit einem Dieselmotor betriebene Mahlanlage - ursprünglich war es eine 1864 gebaute Wassermühle mit eigenem Stauwehr am Pogoni{-Bach, die 1906 in eine motorgetriebene Mühle umgewandelt wurde – hatte zahlreiche alte guss- und schmiedeeiserne oder auf der Drehbank gearbeitete Bestandteile, teils aus dem Umbaujahr 1906, die fast alle abmontiert und geplündert worden sind, ist bei „Acas² în Banat“ zu hören. Den freiwilligen Helfern, die der Verein mobilisiert hat, haben sich auch zahlreiche Dorfbewohner angeschlossen. Es wurde eine Generalüberholung gemacht – das Rathaus Ramna stand den Helfern dabei bei – das Umfeld wurde von der wild wuchernden Vegetation befreit, Fenster und Türen verrammelt – was nicht unbedingt einbruchssicher, aber abschreckend sein soll – und dem Wahlspruch des Vereins für diese Aktion genüge getan: „Unsere Mission ist es, der Zerstörung dieser Mühle entgegenzuwirken und sie möglichst für ein neues Leben fitzumachen.“ Dies-mal war dem Verein „Im Banat zuhause“ auch der Verein „123FormBuilder“ zu Hilfe gekommen.