Mehadia – Wer zu einem Kur- und Freizeitaufenthalt nach Herkulesbad fährt, kennt den Raum der „Sieben Quellen“ am Ufer der Cerna, etwa fünf Kilometer oberhalb der Stadt. Die Felskuhlen, die rund um diese Quellen teils von der Natur, teils von Menschenhand geschaffen wurden, werden als natürliche „Badewannen“ genutzt, wo Rheumaleidende oder solche, die an anderen Erkrankungen oder Beschwerden des Bewegungsapparats leiden, Linderung suchen – immer im Hinterkopf: „wie es schon die römischen Legionäre vor fast 2000 Jahren gemacht haben“.
Nur weiß kaum jemand, dass der Raum der „Sieben Quellen“ nicht zu Herkulesbad, sondern zur Gemeinde Mehadia gehört – wie früher Herkulesbad auch, als es noch „AD AQUAS SACRAS HERCULI AD MEDIAM“ hieß. Und dass der Gemeinderat von Mehadia seit den Wahlen von 2000 versucht, alle Genehmigungen zu seiner Machbarkeitsstudie sowie eine Finanzierung zu bekommen, um aus dem Raum der „Sieben Quellen“ – „Șapte Izvoare“ - ein Spa-Zentrum und, warum nicht, ein zweites Kurbad zu machen.
Vor allem Bürgermeister Grigore Bardac (PSD) – der Forstingenieur war vorher Leiter des Forstamtbezirks Mehadia und kennt die Naturgegebenheiten seines heutigen Verantwortungsgebiets sehr genau - hat sich regelrecht in die Idee verrannt. Er ist überzeugt, dass die natürlichen Voraussetzungen des Raums um die „Sieben Quellen“ ideal sind nicht nur für ein Freizeit- und Spa-Zentrum, sondern die Grundlage hergäben zu einem richtigen Kurbad für Rheumaleidende – dem zweiten im Cerna-Tal. Wenn schon seit Dutzenden von Jahren – und unter echt primitiven Bedingungen vor Ort – sommers wie winters täglich hunderte Linderungssuchende hinpilgern, wie erfolgreich wäre dort erst ein richtiges Kurbad! So die Rechnung des Bürgermeisters.
„Unsere Machbarkeitsstudie ist fertig“, sagte Grigore Bardac den Medien. „Wir warten auf die entsprechenden Genehmigungen seitens der Behörde für Umweltschutz, der Verwaltung der Rumänischen Gewässer `Apele Române` und von der staatlichen Forstverwaltung Romsilva. Allerdings: die Dinge kommen nur schwer ins Rollen, alles bewegt sich (zu) langsam. Keiner beeilt sich, obwohl die fertige Machbarkeitsstudie vorliegt, weil wir für unser Vorhaben noch keine Finanzierungsquelle gefunden haben. Über das Nationale Programm für Wiederaufbau und Resilienz, PNRR, auf das wir hofften, gehen solche Investitionen nicht – es handelt sich für den Beginn um rund vier Millionen Euro. Momentan hoffen wir, dass das Finanzministerium neue Finanzierungslinien eröffnet, zumal sich diese Regierung für Investitionen offen gezeigt hat. Ich habe auch beim Gesundheitsministerium angeklopft, zumal es sich um ein potenzielles Kurbad handelt. Die Behandlungsseite des Vorhabens könnte stärker betont werden, wenn das Gesundheitsministerium mitziehen würde.“
Grundsätzlich hofft Bürgermeister Bardac auf EU-Fonds, gab er unumwunden zu. Die seien die sichersten. Für die Einwohner von Mehadia wäre das Projekt ein Segen, „es brächte allen Seiten ausschließlich Vorteile und Gewinne“, ist der Bürgermeister überzeugt. Letztendlich kämen mehr und vor allem die weniger vermögenden Touristen nach „Herkulesbad“ wegen der Thermal-Kuhlen bei den „Sieben Quellen“ (hinzuzufügen wäre da: auch wegen der Thermalwasserkuhlen kurz oberhalb des Hotels „Roman“), die dann in Wohnwagen oder auch im Auto übernachten und sich improvisiert verköstigen, um den teuren Hotelbetrieb im bekannten Kurort Herkulesbad zu vermeiden. Bardac sieht in der Realisierung des Traums vom Spa Mehadia unzweifelhaft eine Win-Win-Situation: für die Touristen und Linderungssuchenden, und für die Gemeinde Mehadia.