Reschitza – Obwohl der Kreisrat Karasch-Severin per Zusammenarbeitsvertrag mit dem Kreisrat Temesch und den KreisstädtenTemeswar und Reschitza verbunden ist, hat sich der Karasch-Severiner Kreisratspräses Romeo Dunca bisher nicht geäußert zum Projekt des auf diese regionale Banater Initiative zurückgehenden Eisenbahn-Neubaus – der Tram-Train-Verbindung im Pendelverkehr von Reschitza Süd über Temeswar Nord bis zum Flughafen Temeswar sowie der Abzweigung (ab Wojtek/Voiteni) zur Grenze nach Serbien. Vergangene Woche tat er es nun und unterstrich, dass es sich auf keinen Fall um ein SF-Vorhaben des Reschitzaer Bürgermeisters Ioan Popa handelt, zu dem dieser die anderen Partner hinzugezogen hat.
„Stellen Sie sich mal folgendes vor“, sagte Dunca in der Lokalredaktion von Express de Banat. „Am Lohntag steckt ein Temeswarer seine 1500 Euro netto in die Brieftasche – und derer gibt es in Temeswar Zehntausende – fährt mit dem Fahrrad zum Nordbahnhof, kommt mit dem neuen Zug auf der neuen Bahnlinie in einer Stunde und 20 Minuten nach Reschitza, in einem zivilisierten Zug, steigt aus, und beginnt eine erholsame Radtour durchs Banater Bergland, auf den neuen Fahrradpisten, die wir jetzt anzulegen beginnen. Deshalb habe ich die Kreisräte gebeten, eine Million Euro lockerzumachen, gleich Reschitza, Temeswar und der Landkreis Temesch, denn vier Millionen Euro kostet die Machbarkeitsstudie. Und das Geld kommt wahrscheinlich zurück, wie eine Anleihe, denn das Projekt wird mit EU-Mitteln realisiert.“
Ob aber der Landkreis Karasch-Severin mit der Stadt Reschitza gemeinsam eine Eisenbahngesellschaft gründen wird, wie vom Reschitzaer Bürgermeister angedeutet, um die neue Bahnstrecke wirtschaftlich zu nutzen, davon ist Dunca noch nicht so stark überzeugt. „Wer die Bahnlinie nutzen wird, darüber müssen wir noch reden. Es spricht einiges dafür, dass wir es selber tun: mit neuen Zügen auf einer neuen Bahnlinie im Pendelverkehr zu fahren, das dürfte nicht allzu viel an Instandhaltungs- und Personalkosten ausmachen, zumindest nicht die kommenden dreißig Jahre. Momentan fahren wöchentlich um die 2000 Leute auf dieser Strecke. Das ist nicht viel und zu wenig zur Rentabilität. Auf die Steigerungsmöglichkeiten der Zahl der Reisegäste kommt es an. Da muss angesetzt werden. Da aber kaum Investitionskosten zu tätigen sein werden, erscheint mir das Ganze in einem sympathischeren Licht. Man kann auch über Gratisfahrten diskutieren, schließlich kommt es drauf an, was die Fahrgäste am Zielort ausgeben... Und viele Angestellte muss man für den Betrieb von so einem Zug nicht haben, 10-20, denke ich. Konkurrenz zu fürchten seitens der Privatbahn, die jetzt mit ihren alten Pariser Vorstadtzügen die Strecke befährt, das wäre lächerlich.“