Umgehungsstraße für Schwertransporte

Reschitza baut „auf Umwegen“ seine künftige Umgehungsstraße aus

Reschitza – Der Stadtrat von Reschitza ist dieser Tage zu einer Soforttagung einberufen worden. Bürgermeister Ioan Popa (PNL) brauchte dringend die Zustimmung für einen weiteren Schritt Richtung Entwirrung des Verkehrs in der Talstadt, indem für den Schwerlasterverkehr eine Straße gebaut wird, die aus Richtung Norden (Nationalstraße DN 58 Reschitza-Karansebesch) direkt zum Gewerbegebiet ins Paralleltal der Bersau, an der Reschitza liegt, ins Țerova-Tal führt und von dort über den Kreuzberg unmittelbar ins Elektrostahlwerk ARTROM, das jetzt in amerikanischem Besitz ist.

Die Versorgungstransporte fürs Elektrostahlwerk – eines der solidesten und stabilsten und mit der Stadt bisher auch am verlässlichsten zusammenarbeitenden Werke der Stadt, dessen Beitrag zum Stadthaushalt mittels lokalen Steuern und Gebühren nicht zu unterschätzen ist – zählen neben den Forsttransporten mit bis zu 50 Tonnen aufgeladenen Baumstämmen zur größten Verkehrsbelastung und gelten als aggressivste Zerstörer des Straßenbelags. Indem die anvisierte 4,8 km lange neue Straße (geschätzter Kostenpunkt: neun Millionen Euro) auf der Höhe des großen Umspannwerks bei Straßenkilometer 8 der DN58 nach Südosten abzweigt und über Seitentäler ins Țerova-Tal geführt wird, wird sowohl ein großer Teil der Neustadt (Raum Karansebescher Straße), als auch die rundumerneuerte Straßenbrücke über die Eisenbahnstränge und über die Bersau, die Alt- und Neustadt verbindet, aber auch der gesamte Abschnitt vom Stellwerk der Eisenbahnen (Dampflokomotiven-Museum) und bis zum Stahlwerk, einschließlich das Verwaltungszentrum, erheblich entlastet.

Der Entwurf für diesen Straßenbau – der gleichzeitig und insgeheim Teil des geplanten Nordabschnitts der Umgehungsstraße von Reschitza sein wird – lag seit 2024 der Entwicklungsagentur ADR Vest vor und musste, bevor er zur Finanzierungsgenehmigung eingereicht wird, noch einmal vom Stadtrat durchgesehen und abgenickt werden. Was anlässlich dieser Ad-hoc-Stadtratstagung auch geschah. Nun erwartet man bis um den 15. November 2025 den Bescheid aus Brüssel, ob das Geld zur Umsetzung des Plans auch genehmigt wird.
Im Zusammenhang mit diesem Straßenbauprojekt wird eine ziemlich hohe Zahl von Enteignungen im öffentlichen Interesse nötig: 135 Immobilien, die im öffentlichen oder privaten Besitz sind, sind betroffen. Und eine Geländefläche von insgesamt 100.110 Quadratmetern. Als Entschädigungssumme sind dafür in den Planungen rund 150.000 Euro vorgesehen – wie dies aus den Schätzungen befugter Firmen hervorgegangen ist. Die „Enteignungsausgaben“ schießt die Stadt vor und bekommt sie bei der Endabrechnung aus dem Gesamt-Finanzierungsfonds des Projekts zurück.

Gebaut wird eine 4,8 km lange Straße mit zwei Fahrbahnen und einer Gesamtbreite von 7  Metern, plus einem beiderseitigen Sicherheitsstreifen von jeweils 1,5 Metern. An der Abzweigungsstelle bei Km 8 der DN58 wird ein großer Kreisverkehr gebaut, von wo aus, in einer nächsten Ausbauphase, die nördliche Umgehungsstraße von Reschitza in Richtung des Vororts Moniom, also DN 58B Reschitza-Bokschan-Temeswar, ausgebaut wird, so dass aus Richtung Bukarest-Karansebesch kommende Fahrzeuge dort abzweigen können und entweder direkt südostwärts, übers Țerova-Tal in die Reschitzaer Altstadt und von dort auf den Semenik oder die Deutschböhmendörfer und Franzdorf, oder direkt westwärts, nach Bokschan-Temeswar oder südwärts Richtung Donau fahren können.