Klausenburg – Ob Besucher in die Außen- und Innenwände, hölzernen Vertäfelungen, Türen und Fensterrahmen vom Bánffy-Schloss in Răscruci ordnungswidrig nicht nur ihre Namen und je ein Datum oder Symbol, sondern gar auch Obszönitäten eingeritzt haben, führte Alin Ti{e wenige Tage vor Weihnachten nicht weiter aus. Tatsache jedoch ist, dass der liberale Vorsitzende des Kreisrats Klausenburg/Cluj umgehend verfügte, Besuchergruppen nur noch unter der Bedingung einer vorab schriftlich angemeldeten Anfrage in das für zwölf Millionen Euro restaurierte Anwesen von Interieur-Schöpfer und Baron Ádám Bánffy aus dem späten 19. Jahrhundert einzulassen. Öffentlich und aufwendig wiedereingeweiht worden war es Ende November 2023, um bald danach seinem kostenlosen Besichtigungsbetrieb übergeben zu werden, wovon allein im ersten Halbjahr 2024 mehr als 7000 Menschen profitierten. Trotzdem am Schloss-Eingang auch weiterhin keine Eintrittskarten gelöst werden müssen und nur die Eintragung in ein Register verpflichtend zählt, ist mit Verschärfung der Konditionen auch für Einzelbesucher und Kleingruppen oder Familien zu rechnen. Wo Letztere vorerst noch nicht ausschließlich unter Aufsicht das Parterre, das Stockwerk und das Treppenhaus betreten dürfen, gilt wiederum für Schulklassen und geführte Reisegruppen der Stärke von bis zu 30 Personen die unverhandelbare Anweisung, den jeweiligen Museumswärtern im Auftrag des Kreisrats Folge zu leisten. Das Bánffy-Schloss im Dorf Răscruci der Gemeinde Bon]ida beschäftigt zwar noch immer kein eigenes Personal, doch verspricht das Tourismus-Büro des Kreisrats gerade auch sich selbst, fortan jeden Gruppenbesuch unbedingt von einer bediensteten Person begleiten zu lassen, die jeglicher Art von Verunstaltung durch Visitation vorbeugen soll. Noch im Frühjahr 2023 etwa haftete auf allen Kabinentüren der Toiletten im Bánffy-Schloss zu Bon]ida, dem vormaligen „Versailles in Siebenbürgen“, je ein handtellergroßes Abziehbild in Schwarzweiß mit dem Porträt von Corneliu Zelea Codreanu (die ADZ berichtete). Möglicherweise ist Ähnliches auch in R˛scruci zu bemängeln. Alin Ti{e beschwerte sich bei Bekanntgabe des ab sofort strengeren Besucher-Regelwerks für das Schloss von R˛scruci ausdrücklich auch über das Personal-Defizit am Bánffy-Palais in Klausenburg: sogar an der wichtigsten Kulturstätte weit und breit, die dem Kreisrat rechenschaftspflichtig ist, wäre es unverhältnismäßig schwer, Neuanstellungen zu tätigen. Kleinere Orte wie R˛scruci müssten sich leider grundsätzlich damit abfinden, nicht für das Schaffen und Unterhalten von unbefristeten Arbeitsplätzen im öffentlichen Kultursektor vorgesehen zu sein. Ein Grund mehr für den Kreisrat, auf vorbildliches Besucher-Auftreten am Bánffy-Schloss in R˛scruci zu achten. Reisegruppen, die es nicht von ihrer Liste streichen möchten, müssen rechtzeitig ein Gesuch an die E-Mail-Adresse contact@cniptcluj.ro der regionalen Zweigstelle Klausenburg des Nationalen Zentrums für Touristische Information und Werbung senden. Auskunft wird gerne auch telefonisch erteilt (Festnetz 0264-450410, Mobilfunk 0788-100209).