Karansebesch – In den 1980er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist eine der wenigen Zahnradbahnen Rumäniens – die Strecke Karansebesch- Subcetate (im Hatzeger Land) über das Eiserne Tor Siebenbürgens - aufgegeben worden. Lange Zeit nutzten die staatlichen Rumänischen Eisenbahnen CFR die Gleise als Abstellgleise für tausende ausrangierte Eisenbahnwaggons. Nachdem diese, viele Jahre nach der Wende, verschrottet und eingeschmolzen wurden, „verschwanden“ umgehend auch die Schienen und die Zahnradführung zwischen den Schienen, so dass heute nur noch – und bloß in Teilen – der von Vegetation überwucherte Bahndamm von der ehemaligen Trassenführung der Zahnrad-Bahn (seinerzeit nach Schweizer Vorbildern gebaut) zeugt.
Nun hatten die Initiatoren der Via Transilvanica, der Rumänien in Nord-Südrichtung durchquerenden Wandertrasse, im Abschnitt zwischen dem Eisernen Tor Siebenbürgens (einer historisch - seit der Römerzeit und vor allem zur Zeit des ungarischen Reichsverwesers Johann Hunyadi - oft hart umkämpften mittelhohen Passstraße) und den alten Zivilisationspol des Hatzeger Landes die Wahl, die Wandertrasse der stark befahrenen Nationalstraße, die das Bistratal des Nordostbanats mit Siebenbürgen verbindet, folgen zu lassen, oder das Angebot der Eisenbahnregionale CFR Temeswar anzunehmen, den Bahndamm freizumachen und als Wandertrasse für Fußgänger, Fahrradfahrer, Reiter usw. benutzbar zu machen – die damit diese Trasse für sich allein haben können.
Die Initiatoren der Via Transsilvanica von Tășuleasa Social zögerten nicht und wählten die mit mehr freiwilliger Arbeit verbundene Lösung, die aber letztendlich Nachhaltigkeit und geringere Gefährdung der Wanderer verspricht: sie hatten im Nu 20 Freiwillige gefunden, die binnen etwa zehn Tagen die 20 km Bahndamm von der wuchernden Vegetation – laut Helfern standen dort bereits oberschenkeldicke Bäume – befreiten und auch eine beschädigte Brücke wieder überquerbar machten. Die Bewohner der Gemeinden Băuțar und Zăvoi im Bistratal erwiesen sich als die verlässlichsten und in harter Arbeit geübtesten Helfer dabei, die einige Tage lang regelrecht zur Freiwilligenarbeit gependelt kamen.
Danach hieß es seitens der Projektinitiatoren von Tășuleasa Social: „Wir haben den Bahndamm komplett säubern können, den `Dschungel´ gerodet, der darauf wuchs, auch rebellische Bäume entfernen können – die Natur hatte natürlich auf diesen von den Menschen aufgegebenen Raum zugegriffen – und wir konnten den Bahndamm nun wie einen Teil der Landschaft modellieren, geeignet zum Wandern – auch zum Reiten - verwandeln. Als Teil der Via Transilvanica ist die Strecke jetzt in einem fast idealen Zustand, nicht zu `zivilisiert`, nicht zu `wild”. Wir sind allen dankbar, die das zuwege gebracht haben. Eine ´ancient highway` ist zu einer ´yellow brick road` geworden. So wird der Übergang vom Banat nach Siebenbürgen – und umgekehrt – zu einem unvergesslichen Erlebnis für jeden Wanderfreund.“
Am Samstag wird in Wolfsberg im Rahmen einer Feierlichkeit der Banater Abschnitt der Via Transilvanica offiziell als fertiggestellt symbolisch an die Wanderer übergeben.