Erde und Erdbeben

STECKBRIEF:                         ERDE Durchmesser:                          12.765,28 km Umfang:                                   40.075 km Umlauf um die Sonne:             365 Tage Drehung um sich selbst:          23 Stunden, 56 Minuten, 4 Sekunden Entfernung von der Sonne:     149,6 Millionen km Temperatur (Oberfläche):        -60 bis +50 Grad Celsius Atmosphäre:                            vorwiegend Stickstoff und Sauerstoff, aber auch Wasser und Kohlendioxid

Das Epizentrum bezeichnet in Bezug auf ein Erdbeben den Punkt der Erdoberfläche, der senkrecht über dem Erdbebenherd, dem Hypozentrum, liegt.

Der Seismograph ist ein Gerät, das Wellen und Schwingungen des Bodens aufzeichnet, die bei Erdbeben entstehen. Der Begriff setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern seismós (Erschütterung) und grápho (schreiben). Ein Seismogramm ist die grafische Aufzeichnung eines Seismographen. Bilder: Wikimedia Commons

Februar 2023 – Erdbebenkatastrophe in der Türkei. Leider sind präzise Erdbebenvorhersagen bislang unmöglich. Foto: dpa/Khalil Hamra



Die Erde ist der einzige bekannte Himmelskörper, auf dem Leben möglich ist. Deshalb wird sie auch als „Mutter Erde“ bezeichnet. Die Erde hat noch zwei weitere Namen: „Terra“, das ist lateinisch, oder „Gaia“ nach der griechischen Göttin. Von „Gaia“ kommt der Begriff Geologie und der bedeutet: Wissenschaft von der Erde.

Das Leben auf der Erde ist mög-lich, weil es hier nicht zu kalt, aber auch nicht zu warm ist. Wasser ist in großer Menge vorhanden. Und die Atmosphäre enthält die richtige Mischung aus Stickstoff und Sauerstoff. Das war aber nicht immer so. Erst im Laufe von Millionen von Jahren hat sich die Atmosphäre der Erde so entwickelt, dass Leben entstehen konnte.
Die Erde ist der dritte Planet im Sonnensystem. Sie hat einen Nickel-Eisen-Kern, der von einem dicken, flüssigen Mantel umhüllt ist. Drum herum bilden mehrere Platten eine Gesteinskruste. Diese Platten schwimmen auf dem flüssigen Mantel – das heißt: Sie sind beweglich. 

So ist die Erde aufgebaut:

Die Erde ist wie eine Zwiebel aufgebaut. In der Mitte befindet sich der feste innere Erdkern (1). Der äußere Erdkern (2) ist flüssig. Darüber liegt der Erdmantel (3). Die Erdkruste (4) ist die letzte Schicht. Auf ihr leben wir.

In der Nacht vom 5. auf den 6. Februar 2023 gab es in der Türkei und in Syrien ein großes Erdbeben. Häuser, Straßen und ganze Städte wurden zerstört. Zehntausende Menschen sind gestorben oder verletzt. Sehr viele werden vermisst                                                                                                            

Warum hat man die Leute dort nicht früh genug  gewarnt? Weil man nur ungenau vorhersagen kann, wann die Erde beben wird.                                                                                       

Ein Erdbeben ist ein Zittern des Erdbodens. Auf der Erde liegen riesige Erdplatten, auf denen Kontinente oder Teile von Kontinenten Platz haben. Die Erdkruste setzt sich also wie ein Puzzle zusammen. Diese Platten bewegen sich. Dadurch entstehen Energie und Spannungen. Wenn die Spannungen zu groß werden, lösen sich die Platten, und die Erde bebt. Dass ausgerechnet in der Türkei und in Syrien die Erde bebte, ist kein Zufall. Denn die beiden Länder liegen dort, wo zwei große Platten, sogenannte tektonische Platten, aufeinandertreffen. In solchen Ländern, die dort liegen, ist die Gefahr viel größer, dass es zu einem Erdbeben kommt.                                                          

Außerdem bebt die Erde, wenn ein Vulkan ausbricht. Auch wenn ein Meteorit, ein Brocken Gestein aus dem Weltall, auf die Erde fällt, bebt es. Manche Erdbeben werden auch von Menschen verursacht: Zum Beispiel bei einer großen Explosion.                                                                                                        

Wie schwer ein Erdbeben ist, wird mit der Richter-Skala gemessen. Der amerikanische Seismologe Charles Richter entwickelte  ab 1932 zusammen mit Beno Gutenberg die nach ihm benannte Richterskala (veröffentlicht 1935).  Die Skala zeigt an, wie viel Energie freikommt. Ein Beben von der Stärke 3 und schlimmer kann man meist schon spüren. Ab Stärke 7 kommt es meist zu schlimmen Schäden: Häuser stürzen ein und können Menschen unter sich begraben.  

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Früher wurden Erdbeben als der Zorn von Göttern interpretiert, die die Menschen bestrafen wollten. Die moderne Wissenschaft ist allerdings dahinter gekommen, wie Erdbeben entstehen und wo sich die meisten ereignen. Man hat Techniken entwickelt, um sich vor Erdbeben zu schützen und sichere Häuser zu bauen.

Erdbeben können nicht nur zerstören, sondern haben sogar einen Nutzen. Erdbebenforscher und Geologen benutzen Erdbebenwellen, um das Innere der Erde zu durchleuchten. Es werden sogar künstlich kleine Erdbeben erzeugt. Diese Minierdbeben helfen Forschern, Rohstoffe zu entdecken, die tief im Erdboden versteckt sind.

So widersprüchlich es auch klingt, sorgen die Kräfte, die Erdbeben entstehen lassen, auch dafür, dass die Erdkruste einigermaßen stabil ist.

Jedes Jahr wird am 22. April in über 175 Ländern der „Tag der Erde“ gefeiert. Er soll uns bewusst machen, wie kostbar unser Planet ist.


Richterskala:
bis 1    Nur von Instrumenten messbar
2 - 3        Von Menschen nur leicht spürbar
4 - 5        Leichte Beschädigungen
6 - 7        Große Schäden
ab 8        Sehr zerstörerisches Erdbeben          

Das älteste Seismoskop

Die bis circa 1900 überwiegend verwendeten Seismoskope waren lediglich Erschütterungsanzeiger, die zwar das Auftreten eines Bebens und manchmal seine Stärke und Stoßrichtung, aber nicht den zeitlichen Verlauf der Bodenbewegung anzeigten. Damit konnten jedoch keine wesentlichen Erkenntnisse gewonnen werden. Um 1856 entwickelte Luigi Palmieri elektromagnetische Seismographen, bei denen ein Stoß einen elektrischen Kontakt schloss und damit weitere Aktionen wie Festhalten der Uhrzeit oder den Start weiterer Geräte ermöglichte. 1904 entwickelte Boris Borissowitsch Golizyn (Prinz Galitzin) in Sankt Petersburg einen elektrodynamischen Seismographen, der nach einigen technischen Verbesserungen das Vorbild für moderne Geräte wurde und die mechanischen Geräte ersetzte.  

Das älteste Seismoskop der Welt stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Kaiserreich China. Es wurde um das Jahr 132 nach Christus von Zhang Heng, kaiserlicher Astronom der Han-Dynastie, erfunden – ungefähr 1600 Jahre bevor die ersten Seismographen in der westlichen Welt entwickelt wurden. Es handelte sich bei der Vorrichtung um ein bewegungsempfindliches Gefäß aus Bronze mit acht nach außen gerichteten Drachenköpfen, die in acht verschiedene Richtungen wiesen. Jeder der Drachen hielt eine kupferne Kugel in seinem Maul, die bei Erdbewegungen in Richtung des Bebens ausgespien wurden. Um die Basis des Gefäßes herum hockte unter jedem Drachen ein Frosch aus Porzellan mit weit aufgerissenem Maul. Schon durch leichteste seismische Erschütterungen wurde ein im Gefäß verborgenes Pendel in Schwingungen versetzt, welche die Kugel aus ihrer Halterung lösten. Vom Maul des Drachen fiel die Kugel in das des Frosches, womit auf die Richtung des Erdbebens geschlossen werden konnte. (Wikipedia)

QUIZ
    
1. Wie nennt sich die oberste Schicht der Erdkugel?
    a. Erdmantel
    b. Erdkruste
    c. äußerer Erdkern
2. Aus was besteht die harte Schale unserer Erde?
    a. Sie besteht aus einer Fläche
    b. Aus sieben größeren Platten und mehreren kleineren
    c. Aus Tausenden von kleinen Bruchstücken
3. Was ist das „Epizentrum“ eines Erdbebens?
    a. Die Dauer des Erdbebens
    b. Ort an der Erdoberfläche, genau über dem Erdbebenherd
    c. Gebiet, in dem das Erdbeben verspürt worden ist
4. Wie heißt die Skala, mit der die Magnitude eines Erdbebens
    beschrieben wird?
    a. Seismoskala
    b. Richterskala
    c. Erdbebenskala
5. Mit welchem Instrument werden Bewegungen des Bodens 
verstärkt und aufgezeichnet?
    a. Seismograph
    b. Seismogramm
    c. Seismometer
6. Wie können wir uns vor Erdbeben schützen?
    a. Man kann gar nichts machen
    b. Es sollten breitere Straßen gebaut werden
    c. Erdbebensicheres Bauen von Häusern