Es ist eine total andere Welt

Asien, das erste Mal, durch die Augen von Jugendlichen

Spaziergang zwischen Tempeln und Ruinen

Spaziergang zwischen Tempeln und Ruinen

Ein Affe in der Affenhöhle genießt die Banane, die er uns gestohlen hat. | Fotos: die Verfasser

Die berühmten Long-Tail-Boats und die tausenden Touristen auf den Inseln

Tsunami-Warnungen

Es war unsere erste Reise nach Asien. Wir sind losgeflogen aus dem kalten Bukarest und wussten nicht, was uns erwartet. In Bangkok konnten wir kaum atmen: die Luft war heiß und feucht, sehr feucht. Hochhäuser überall, Abflussgestank und Chaos auf den Straßen.

Der Flughafen in Bangkok ist sehr, sehr groß. Wir mussten mit einem Zug fahren, um unser Gepäck abzuholen. Und wir waren immer noch im selben Terminal. Und als wir hinaus gegangen sind, dachte ich, dass ich sterbe: Es war so, als ob man im Wasser versucht, zu atmen. Es war so stickig wie bei uns am Meer, im August.

Bereits auf unserem Zwischenstopp in Katar habe ich die Hochhäuser in der Ferne gesehen, viel größer als in Bukarest. In Bangkok war es genauso: wie in den Hollywood-Filmen, die wir im Kino sehen. Ich habe am Anfang versucht, sie zu zählen, aber es waren zu viele. Auch die Formen der Gebäude waren außergewöhnlich. Den ganzen Weg vom Flughafen bis zum Hotel, anderthalb Stunden, sind wir fast ständig auf einer laaaaangen Brücke gefahren, so un-gefähr auf Höhe dritter oder vierter Stock. Und dazu noch wie in England, auf der linken Seite. Leider waren wir viel zu müde und sind im Taxi oft eingeschlafen. Es ist aber eine total andere Welt.

Tagtäglich

Es ist in Thailand sehr, sehr sonnig. Ich habe mir schon am zweiten Tag einen Sonnenbrand geholt. Wir haben einen Tempel besichtigt und ich wollte mich nicht eincremen. Ich habe keine Ahnung, wie ich den Sonnenbrand gekriegt habe, denn wir waren ja im Tempel, aber vielleicht auf dem Weg. Die Sonne scheint eben echt stark. Und es gibt hier sehr sehr viele Tempel. Ich glaube, die Menschen sind sehr religös. Ah... und auch wenn ich keinen Geruchssinn hätte, würde ich wissen, dass es überall irgendwie nach Abfluss riecht, oder nach kaputtem Fisch oder kaputten Mangos.

Die Ladyboys

Alle meine Freunde haben mir gesagt, dass es in Thailand viele Ladyboys gibt. Am Anfang habe ich nicht verstanden, wen sie meinen, aber vor einigen Tagen waren wir im Fahrstuhl mit einer sehr schönen Dame… und als sie begonnen hat, mit uns zu sprechen, hatte sie eine Männerstimme. Sie war noch immer sehr schön… sie war aber eben ein Mann. Es war sehr interessant, diese Ladyboys zu sehen. Nach einiger Zeit konnte ich sie auch selbst erkennen. In Bangkok habe ich sie nicht oft gesehen, aber in Krabi sind sie überall. Sehr schön geschminkt.

Die Thailänder...

...sprechen wenig Englisch, und wenn sie es tun, haben sie einen sehr komischen Akzent. Eine Dame hat mich im Restaurant gefragt ob ich Smothie mit „Yoga“ möchte. Ich musste mehrmals nachfragen was sie meint, bis ich drauf gekommen bin, dass sie „Yoghurt“ meint. Auch vom Reiseleiter habe ich fast nichts verstanden. Meine Mutter musste mir ein bisschen „übersetzen“, bis sie auch  nichts mehr verstanden hat. Somit haben wir beschlossen, dass wir später auf Google nachschauen werden, was der liebe Mann uns beschrieben hatte. Es war aber insgesamt sehr lustig, wie sie sprechen.

Die Namen der Thailänder sind auch sehr eigenartig. Ich glaube eher, sie haben Kosenamen, denn alle stellen sich mit kurzen Namen vor: Kea, Kon, Chon, eine Dame hieß sogar „Da“. Der heutige Reiseleiter stellte sich mit „Pong“ vor und erklärte uns, wie leicht es ist, sich seinen Namen zu merken, wenn man eben an „Ping-Pong“ denkt.

Wenn sie kein Make-up tragen, also keine Ladyboys sind, sind die Asiaten nicht sehr gut aussehend. Für uns wenigstens. Die Frauen tragen sehr oft Kontaktlinsen, um ihre Augen größer scheinen zu lassen, und viel Makeup.

Die Tourguides tragen immer lange Ärmel und lange Hosen und darüber T-Shirts und kurze Hosen, sowie einen Buff, genauso wie wir es beim Skifahren tun. Wieso sie nicht schwitzen, weiß ich nicht. Aber wahrscheinlich schützt es sie gegen die Sonne.

Die Sprache

Die Sprache der Thailänder klingt für uns so komisch, als ob sie dieselbe Note mehrmals benützen und auch am Ende des Wortes dehnen. Alles hat ein „aaaa“ am Ende. Und die Vokabeln müssen sie auch so lang dehnen.

Wir haben aber viel mehr Deutsch gesprochen als daheim. Überall auf der Insel Krabi hört man nur Deutsch und Französisch – es ist eben einfacher für uns (auch wenn uns eigentlich die Französische Sprache überhaupt nicht gefällt).

Die Schrift ist aber unmöglich: alle Buchstaben sind wie eine Zeichnung.

Der Verkehr...

...ist wirklich verrückt. Alle fahren überall Slalom. Und es gibt wenig Zebrastreifen, man überquert die Straße eben wo man kann. Man fährt wie verrückt, aber man hupt fast über-haupt nicht. Und auch wenn ein Auto stehen bleibt, flitzt sicherlich ein Scooter noch vorbei. Es gibt aber auch Tuk-Tuks und Motorräder mit einer Art Plattform, auf die die Fahrer so viel Menschen wie möglich quetschen, genau wie auf den Scooter. Manchmal sitzen 2 Leute auf der Bank, manchmal auch sechs. Sehr oft fahren Maxi-Taxis herum: Autos, die hinten eine Plattform haben, auf der die Leute auf zwei Bänken sitzen, ohne Fenster, ohne Türen.

Tagesreisen

Überall werden Tagesreisen angeboten, wirklich überall. Man holt dich ab aus dem Hotel und bringt dich zu einer Art Sammelort, wo man dir ein buntes Armband gibt. Und dann musst du warten bis deine Farbe aufgerufen wird. Bis dahin konnten wir kostenlosen Saft und Kleinigkeiten zum Knabbern haben. Auf der Reise ist immer ein Reiseleiter, der dir erklärt, wann irgend etwas gebaut wurde und von wem. Wir gehen aber eher deshalb auf diese Reisen, weil sie den Transport und das Essen inbegriffen haben, denn sowieso verstehen wir sehr wenig von dem, was sie sagen.

Zwischen den Inseln fährt man oft mit „Long Tail Boats“. Deren Motor ist sehr laut und knackt ständig. Wenn sie den Motor anlassen, zittert das ganze Boot.

Wenn wir von einer solchen Tagesreise zurückkommen, sind wir komplett nass. Es ist aber nicht kalt, es ist hier niemals kalt. Ich möchte nur duschen, um den ganzen Schweiß loszuwerden.

An einem Tag waren wir bei Elefanten, wir durften auf ihnen reiten, sie füttern. Es war sehr toll. Leider hat ein Elefant im Wasser gekackt hat – das war nicht so toll. Und auch das Reiten war nicht gerade durch den Dschungel, sondern halbwegs entlang der Straße. Es war aber trotzdem toll.

Wir waren auf unterschiedlichen Inseln, wo irgendwelche alten und berühmten Filme gedreht wurden: die James Bond Island oder bei Maya Bay, wo man mit Leonardo di Caprio gefilmt hat. Es war aber nichts Außergewöhnliches. Der Sand war dort sehr hart und man darf nicht zu weit hinaus schnorcheln, denn der Bereich ist geschützt und die Bademeister sind sehr streng.

Mit dem Kayak war es am schönsten. Wir sind durch kleine Höhlen gefahren, wo wir uns auf den Rücken legen mussten, um dann in der Mitte des großen Felsens in eine Art Lichtung zu kommen. Rund herum waren hohe Felsen mit unterschiedlichen Pflanzen und nur oben gab es eine Öffnung zum Himmel. Alles war super toll organisiert, damit wir nicht aneinanderstoßen mit anderen Kayaks. Wunderschön war es dort. Es war toller als in einem Vergnügungspark.

Sehr toll fanden wir es in der Affenhöhle. Wir haben da mit den Affen gestritten, denn sie wollten unsere Bananen klauen.

An einem Abend haben wir Plankton gesehen. Der sieht so aus wie wie kleine Glühwürmchen in einem Blender. Ich kann es schwer erklären. Es ist so, als ob viele kleine Lichter an deiner Hand kleben, genau wie in den Filmen.  

Beim Schnorcheln haben wir sehr, sehr viele wunderschöne Korallen gesehen.

Essen

Ich habe hier so viele frische Früchte gegessen wie noch nie: Mango, Ananas, Pomelo. Sie sind anders als daheim. Am besten schmecken die rote Drachenfrucht und frische Kokosnüsse. Aber bitte nicht die Dorian-Frucht essen – der Geschmack ist gut, aber sie riecht überhaupt nicht toll. Roti schmeckt auch gut: eine Art dickerer Palatschinken mit allerhand Süßem darauf.

Und Reis in Hülle und Fülle. Ich brauche wahrscheinlich lange Zeit keinen Reis mehr. Sehr berühmt ist das Pad Thai, eine Art dünne Spagetti aus Reis, glaube ich, mit eigenartig gekochtem Gemüse, wahrscheinlich gedünstet, und mir unbekannten Soßen. Auf der Straße haben wir einen Jungen gesehen, der einen Skorpion am Spieß gegessen hat. Das haben wir nicht versucht.

Am Strand

Der Strand hat generell sehr feinen Sand. Und das Wasser sieht so hellblau wie in Griechenland aus, genau so wie in den Zeichentrickfilmen. Habt ihr die Filme gesehen, in denen man aus dem Ozean direkt in den Dschungel geht, an steilen Felsen vorbei, wo sich Piraten verstecken können? – Genau so sieht es hier aus. Und es gibt sehr viele und tolle Plätze, wo man Schnorcheln kann. Ich dachte mir, in Thailand würde ich Schnorcheln wie in „Avatar“, im letzten Film, mit den Unterwasserleuten. Oder wie in „Ariel“: mit bunten Fischen, tollem Licht, usw. Nicht falsch verstehen, es war wirklich schön, aber nicht so, wie ich es mir von den Filmen her vorgestellt habe.

Shopping

Es gibt viele, nein sehr viele Marktplätze, überall, die aber absolut dieselben Sachen, Kleider und Souvenirs, verkaufen. Alles ist überteuert und gefälscht.

Sehr gut hat mir der Schmuck gefallen, insbeson-dere Silber, denn das passt zu meiner Haut.

Unser Fazit: Thailand ist warm, aber sehr interessant, sehr exotisch, sehr... anders.