Gedenkmesse für Schwabenbischof Pacha

150 Jahre seit der Geburt des Diözesanbischofs von Temeswar, Dr. h.c. Augustin Pacha

Bischof Pál zelebriert das Requiem für seinen Amtsvorgänger in der Diözese Temeswar in der Moritzfelder Kirche, eine Stiftung von Bischof Augustin Pacha. Foto: DFBB

Ein Portrait Augustin Pachas in den 1950er Jahren.

Augustin Pacha wurde am 26. November 1870 in Moritzfeld, im heutigen Landkreis Karasch-Severin, in einer banatschwäbischen Familie geboren. Nach dem Abschluss der Volksschulklassen in seinem Heimatort kam er auf die besten Schulen der damaligen Zeit nach Ketschkemet/Kecskemét (Ungarn), Temeswar und Szegedin. Er war das zwölfte von dreizehn Kindern der Eheleute Marian und Elisabeth Pacha, geborene Halsdorfer. Von den dreizehn Kindern sind neun im Kindesalter gestorben, zwei Jungen und zwei Mädchen überlebten. Der ältere Sohn, Stefan Pacha (1859-1924), wurde ebenfalls Priester und war u. a. von 1904 bis 1924 als Abt-Pfarrer in der Temeswarer Fabrikstadt tätig. 1923 wurde Augustin Pacha zum Apostolischen Administrator ernannt  und am 27. Mai 1927 zum Titularbischof von Lebedo geweiht – unter Beibehaltung des bisherigen Titels, der Funktionen und Aufgaben.

Augustin Pacha „wurde am 16. Oktober 1930 der erste Kleriker, der jemals den Titel ‘Bischof von Temeswar‘ getragen hat. Als volksverbundener Oberhirte durchreiste Pacha sein ganzes Bistum und suchte die Nähe seiner Gläubigen, vor allem der Kinder und Jugendlichen. Er veranstaltete Volksmissionen, spendete die Heilige Firmung sowohl in Pfarreien als auch in Filialen, konsekrierte zahlreiche Kirchen, nahm an Kirchweihen und anderen Festen der Pfarreien teil, organisierte mit Hilfe der Benediktinerinnen von Sankt Lioba die katholische Jugendarbeit und trug wesentlich zur Entwicklung des deutsch-katholischen Lehrwesens bei. In den Jahren des Zweiten Weltkrieges und der Russlandverschleppung setzte der Bischof alles daran, die durch den Krieg und Verfolgungen verursachten Nöte und Wunden ertragbarer zu machen, gleichzeitig trat er konsequent den immer vehementer agierenden kirchenfeindlichen Ideologien entgegen.“ Das Zitat stammt aus einem Beitrag von Dr. Claudiu Sergiu Călin, Diözesanarchivar in Temeswar, der 2018 seine Doktorarbeit an der UBB Klausenburg über Pacha verteidigt hat. Einzelheiten aus dem Leben des gewürdigten Schwabenbischofs wurden auch in der Predigt des Bischofs Msgr. József Csaba Pál am Mittwoch, dem 4. November, in der römisch-katholischen „St. Martin von Tours“-Kirche mit eingeschlossen. Eine Kurzfassung der Arbeit erscheint ab kommender Woche in der ADZ-Beilage „Banater Zeitung“.

Auf Initiative des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen (DFBB), des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ und mit voller Unterstützung der Temeswarer Diözese fand zu Mittag des 4. Novembers 2020 in Moritzfeld ein Requiem in Erinnerung an Bischof Dr. h.c. Augustin Pacha statt. Konzelebriert hatten Diözesanbischof Msgr. József Csaba Pál, Bischofssekretär László Bakó, Pfr. Lóránd Máthé (Gătaia) – der auch für diese nun Pfarrfiliale Moritzfeld zuständig ist – sowie die beiden Pfarrer aus Reschitza, Dechant Veniamin P²lie und P. Gheorghe Iordache SVD.

In der Kirche fanden Familienangehörige des Bischofs Pacha aus Temeswar und die zurzeit noch in Moritzfeld lebenden katholischen Gläubigen Platz – auch der sehr rührige Moritzfelder Bürgermeister Brian Filimon (PNL) sowie der DFBB-Vorsitzende, der u.a. über die Initiative des Reschitzaer Kulturvereins, zwei Sonderbriefumschläge mit Sonderstempeln für den 4. und den 26. November herauszugeben bzw. anzufertigen, sprach. Bürgermeister Brian Filimon dankte zum Schluss für die Initiative und für die Anwesenheit des Bischofs Pál und versprach weitere Unterstützung für die Moritzfelder Kirche und für den ortseigenen katholischen Friedhof.