Mittelfristig kommt viel Geld

Das Banater Bergland steht gut bei der Akquirierung von Fremdfinanzierungen

ADR-Vest-Manager Sorin Maxim (l.) und der Karasch-Severiner Kreisratsvorsitzende Silviu Hurduzeu bei der Vertragsunterzeichnung zur Finanzierung der Wärmedämmung Reschitzaer Krankenhäuser. Foto: ADR Vest

Wie der Leiter der Regionalen Entwicklungsagentur ADR Vest Temeswar, Sorin Maxim, in Reschitza mitteilte, sind bisher aus dem Banater Bergland bei seiner Anlaufstelle Finanzierungsanträge über 250 Millionen Euro aus dem Operativen Regionalprogramm (POR) registriert worden. ADR Vest ist die Institution, über welche die Gelder des Entwicklungsprogramms POR 2014 - 2020 abgewickelt werden, aber auch die Anträge auf EU-Finanzierungen oder des Förderprogramms der Donauanrainerregionen, rumänisches Kürzel SUERD, bekannt auch als „Donaustrategie“. Die von Maxim genannten Summen sind allein Fremdfinanzierungen, zu denen noch jeweils ein Eigenbeitrag des Antragstellers (zwischen drei bis zu 40 Prozent, je nach Finanzierungsquelle) kommen muss, den man im Banater Bergland in der Regel aus Krediten deckt.

Über rund 60 Millionen Euro sind bereits Finanzierungsverträge abgeschlossen worden, sagte Maxim im Kreisratsgebäude Karasch-Severin, wo er gemeinsam mit Silviu Hurduzeu (PSD), dem Kreisratspräses, den Vertrag über die Finanzierung der Wärmedämmung und energetischen Effizienzsteigerung der Reschitzaer Krankenhausimmobilien unterzeichnete.

Anträge über weitere Finanzierungen befänden sich in unterschiedlichen Prüfungs- und Genehmigungsstadien in Bukarest – das dauere immer am längsten – und außerdem gäbe es ein Programm, das unter den rumänischen Landkreisen ausschließlich Karasch-Severin vorbehalten sei (weil es der einzige Landkreis war, der sich gut dokumentiert für die Aufnahme ins Programm beworben hatte), nämlich das Förderprogramm der EU für Donauanrainerregionen, SUERD, die Donaustrategie. Aus diesem Programm habe Karasch-Severin rund 109 Millionen Euro als Projektfinanzierungen beantragt. Die Evaluation dieser Projektanträge entfalle auf nicht wählbare Regionalentwicklungsagenturen des jeweiligen Landes, also im Fall Karasch-Severin auf die Entwicklungsagenturen Nord-, Ost- und Südrumäniens und Siebenbürgens.

„Wenn Sie eine vorläufige Bilanz möchten: Karasch-Severin hat allein für POR-Finanzierungen Projekte über 249 Millionen Euro eingereicht“, sagte Maxim in Reschitza. „Das ist eine sehr hohe Summe, von der bereits 58 Millionen Euro vertraglich zugesichert sind, 77 Millionen Euro liegen bei verschiedenen Ministerien zur Genehmigung vor bzw. der Rest befindet sich in unterschiedlichen Evaluierungsphasen. Karasch-Severin hat allein für das Förderprogramm der Donaustrategie (SUERD) Projekte über 109 Millionen Euro eingereicht. Hier steht Karasch-Severin konkurrenzlos da, als einziger rumänischer Landkreis, der in der Donaustrategie geführt wird. Die Karasch-Severiner SUERD-Projekte sind ebenfalls in unterschiedlichen Bewertungs- und Genehmigungsphasen. Ich gehe davon aus, dass sie in diesem Jahr allmählich in die Vertrags- und Umsetzungsphase gelangen.“

Nach wie vor sei die Phase der Akquisition per Ausschreibungen und vor allem die darauf gewöhnlich folgende Phase der Beanstandungen „schwierig“, sowohl für technische Projekte als auch für die praktische Ausführung. „Wenn es nach unseren Wünschen ginge, dann müsste das alles viel schneller laufen, aber vielleicht muss da auch noch effizienter vom Gesetz her nachgeholfen werden“, sagte Sorin Maxim. „Immerhin verheißen die jüngst getroffenen juristischen Maßnahmen vernünftigere Lösungen betreffs der Baufirmen. Denn ohne den spürbar verbesserten Beitrag der Baufirmen können die Projekte nicht in optimaler Frist umgesetzt werden. Und bei allen Fremdfinanzierungen spielt Vertrags- und Termintreue eine entscheidende Rolle, neben der qualitativen Tadellosigkeit. Auch Sie haben hier im Kreis ein Projekt, das wegen Überziehens des Übergabetermins von der EU nicht mehr finanziert wird: die Zentrale Müllübernahme und -aufbereitungsstation Lupak bei Reschitza.“

In Reschitza unterzeichnete der Manager von ADR Vest mit dem Vorsitzenden des Kreisrats einen Vertrag über elf Millionen Euro. Damit soll die Wärmedämmung eines Teils der Reschitzaer Krankenhäuser (in der Altstadt) durchgeführt werden, aber auch Maßnahmen zur energetischen Effizienzsteigerung der Immobilien, in denen in Reschitza Krankenhäuser untergebracht sind, sowohl hinsichtlich der Bautischlerei, der Beleuchtung und der Warmwasser- und Wärmeversorgung, aber auch hinsichtlich der Eigenerzeugung von Energie (etwa über Solarzellen), um den Verbrauch zu optimieren. Mittelfristiges Ziel, so das Projekt, sei eine Senkung des energetischen Verbrauchsvolumens um bis zu 75 Prozent. Parallel zu diesem Projekt läuft auch eines zur Wärmedämmung und Erneuerung sowie zum Ausbau der Notaufnahmeabteilung des Notfallkrankenhauses Reschitza (ADZ berichtete, auch dass der oberste Notfallmediziner Rumäniens, Staatssekretär Dr. Raed Arafat, dazu seine besondere Unterstützung zugesichert hat).