„Halal ist ein arabisches Wort, bedeutet „erlaubt“ und „zulässig“. (…) Als dritte der fünf Kategorien menschlicher Handlungen in der islamischen Rechtswissenschaft steht es zwischen haram, „verboten“, und fard, „pflichtmäßige Handlungen“. Zwischen halal und haram gibt es eine Grauzone, die makruh genannt wird. Makruh (verpönt/unerwünscht) steht für alle Dinge, die nicht ausdrücklich verboten, jedoch nicht empfohlen sind.“ Soweit Wikipedia (merke, wie halal im Rumänischen verwendet wird!).
Hätten wohl die beiden Polit-Rabauken, Trump und sein ergebenster Infanterist Vance, ihren Gast Selenskyj so plump und demütigend behandelt, wenn sie diese Begriffe der islamischen Rechtswissenschaft gekannt hätten? Ihr genüssliches Suhlen im politisch-diplomatischen „Makruh“, bewusst und gezielt vor der Weltöffentlichkeit gezeigt („shitshow live“), ihr geflissentliches Vermeiden des Bereichs „Fard“, bei vollem und ungeniertem Ausspielen ihrer imperialistischen Weltmachtposition gegenüber dem Europäer, in Kriegsbedrängnis Geratenen und von Trump seit Regentschaft I gehassten Ukrainer hat die Welt schockiert – vielleicht auch, endlich, aller Welt die Augen geöffnet. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob die Verantwortlichen der europäischen „Restwelt“ daraus die offenbar gewordenen Lehren wirklich ableiten (können).
Vermeiden wir aber fiktive Jetztgeschichte („Was wäre, wenn…“). Wer klaren Kopfes das peinliche, wohlinszenierte Spektakel verfolgte (was hatte sonst, neben TV-Showmaster Trump, sein Wadenbeißer Vance im Oval Office zu suchen? Vizepräsidenten hatten noch nie mit Mitspracherecht an diplomatischen Treffen von US-Präsidenten teilgenommen), sah, wie Lügenbaron Trump sich in einer Lieblingsrolle als Diktator sonnt.
Er trifft damit einen Nerv unserer Zeit.
Nicht nur, dass er sich bis zum Unmoralischen (oder die vorgebliche Moralfreiheit eines US-Präsidenten nutzend?) um die Salonfähigmachung des „Killers“ Putin bemüht (Gerhard Schröders „lupenreinen Demokraten“). Der Greis Trump scheint auch Kenntnis von Umfragen in der Generation Z (13- bis 27-Jährige) aus Großbritannien zu haben, wo 52 Prozent sich „einen starken Leader“ wünschen, „der sich nicht lange den Kopf zerbricht mit Parlament oder Wahlen“, wo 32 Prozent sich gar wünschen, dass ihr Land „lieber von der Armee geführt“ werde. Und das in einer der Keimzellen von Demokratie und Liberalismus.
Mehr noch: 47 Prozent der auf der Insel Befragten denken, dass „die Art und Weise, wie die Gesellschaft der Insel aufgebaut ist, einen radikalen Wandel durch Revolution“ nötig hat. Die (auch in „The Times“) veröffentlichte Umfrage zeigt kaum Veränderungen gegenüber einer vor fünf Jahren durchgeführten. Damals wünschten sich 54 Prozent den „starken Leader“, der „bereit ist, Regeln zu brechen“, und 75 Prozent hielten „Parteien“ für „funktionsbehindert“, denn Parteien „wirken gegen das nationale Interesse“.
Spitzenpolitologen (Cristian Pârvulescu, Alina Mungiu-Pippidi u.a.) sehen Rumänien als außenpolitisch gelähmtes Land (Interim-Präsident Ilie Bolojan hält sich mit klaren Stellungnahmen zurück, Ex-Präsident Johannis kochte wohl auch außenpolitisch sein eigenes Süppchen, ein Jahrzehnt lang kommunizierte er mit der Öffentlichkeit als richtiger Geizhals). Unser Land steht heute in einer Reihe mit Deutschland (ohne handlungsfähigen Kanzler) und mit dem Baltikum (dessen geopolitische Interessen niemand am Koalitionstisch vertritt). Allein Frankreich und Großbritannien, teilweise Italien und Polen haben Stimmen, die wahrgenommen werden.
So kann der Fratschler und Lügner Trump seine Diktatorenrolle marktschreierisch ausleben. Kann weiterhin Vorbild sein für alle Klein-Trumps, die in Europa und weltweit nach der Macht lechzen. Unterstützt durchs Fußvolk vom Schlage Vance, Musk, usw.