WORT ZUM KARFREITAG: Der Verlierer wurde Sieger

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Die Freimaurer Belgiens hatten 1879 ein antichristliches Schulgesetz durchgesetzt. Triumphierend rief ein Minister aus: „Ein Leichnam versperrt uns den Weg zur Geistesfreiheit! Es ist der Leichnam Christi. Wir werden ihn in die Grube legen!“ Haben sie es geschafft? Der Minister und seine Genossen liegen schon lange in der Grube. So wie dieser Minister dachten auch die Feinde Jesu im Hohen Rat der Juden und brachten Jesus ans Kreuz. Nun standen sie davor und riefen höhnisch aus: „Anderen hat er geholfen, sich selber kann er nicht helfen. Er ist doch der König von Israel! Er steige vom Kreuz herab, dann werden wir an ihn glauben. Er hat doch gesagt: „Ich bin Gottes Sohn!“ War der sterbende Jesus der Verlierer? Zwei Tage später berichteten ihnen die vor Angst zitternden Grabeswächter, dass das von ihnen bewachte Grab leer sei. Die Hohepriester versuchten nun mit dem Mittel, das angeblich die Welt regiert, mit Geld, dieses Ereignis zu unterdrücken. Sie wollten nicht zugeben, dass sie die Verlierer waren. Der wahre Sieger ist über ihre Leichen hinweggeschritten.

Wie stehen wir dazu? Es ist verwunderlich, wie verschieden Menschen Tatsachen interpretieren. Zu einem christlichen Glaubensboten in Indien sagte ein Moslem: „Du musst zugeben, dass wir Moslems etwas haben, was ihr Christen nicht habt. Wir können nach Medina fahren und uns dort in der Prophetenmoschee das Grab von Mohammed ansehen. Doch wenn ihr Christen nach Jerusalem geht, gibt es dort für euch nichts zu sehen. Ihr habt nur ein leeres Grab!“ Der Glaubensbote antwortete: „Das ist wahr! Und das ist der größte Unterschied zwischen unserem und eurem Glauben. Euer Religionsgründer liegt im Sarg, aber Jesus Christus, der ´König der Könige und Herr der Herren´, ist nicht mehr im Grab. Er ist auferstanden! Er lebt! Er hat uns verheißen: ´Weil ich lebe, werdet auch ihr leben!´“ Der „gekreuzigte Christus“ war kein Verlierer, er ist, als Auferstandener, Sieger über Tod, Teufel und gottfeindliche Welt. Darum jubeln wir Christen: „Tod, wo ist dein Sieg? Wo ist dein Stachel?“

Kaiser Napoleon, der einst für kurze Zeit der Herr von Europa war, verglich in seiner Verbannung auf der Insel St. Helena sein Lebensschicksal mit dem von Christus: „Das ist das Schicksal aller großen Männer, ob sie nun Cäsar oder Alexander heißen: Man vergisst uns! Ludwig XIV., der „Sonnenkönig“, war kaum verblichen und schon vernachlässigten ihn seine Höflinge, verspotteten ihn sogar. Er war nicht mehr ihr Herr, er war eine Leiche und der Schauder einer herannahenden Auflösung. Noch einen Augenblick, und dasselbe Los trifft auch mich. Ich sterbe vor der Zeit und mein Leichnam wird ebenfalls der Erde übergeben, um Speise der Würmer zu werden. Das ist das Schicksal des großen Napoleon! Welch eine gewaltige Kluft liegt zwischen meinem tiefen Elend und der ewigen Herrschaft Christi, der auf der ganzen Welt gepredigt, geliebt und angebetet wird und noch immer lebt! Sein Tod – heißt das Sterben? Heißt das nicht vielmehr Leben? Ja, der Tod Christi ist der Tod eines Gottes!“ Dieser am Kreuz Gestorbene ist kein Verlierer. Er ist auferstanden und der einzige Sieger über den Tod.

Wie steht es mit uns? Wie oft haben wir den Kampf gegen die Sünde, das Böse, verloren und sind, laut Apostel Paulus, „Sklaven der Sünde geworden“. Wer wird unsere Sklavenketten lösen? Als König Ferdinand von Spanien (1479 – 1516) die Festung Moclin von den Mauren erobert hatte, zogen die Sieger singend in die eroberte Festung ein. Da hörten sie aus dem Untergrund jubelnde Gesänge. Es waren die Stimmen der von den Mauren eingekerkerten Christen. An dem Jubelgesang, der von oben kam, erkannten sie ihre Retter und ließen auch ihren Rettungsgesang erklingen.

Auch wir sollen erkennen, dass der auferstandene Christus unser siegender Retter ist. Wir singen doch auch in der Osterzeit das Lied unserer Befreiung: „Der Sieger führt die Scharen, die lang gefangen waren, in seines Vaters Reich empor, das Adam sich und uns verlor!“

Folgen wir in unserem Leben Christus nach, dann fallen die Ketten der Sündensklaverei von uns ab. Wie einst Christus, der als Verlierer am Kreuz gehangen, aber als Sieger aus dem Grabe hervorgegangen ist, so werden auch wir, die wir unsere Hoffnung auf Ihn setzen, als Befreite von Sünde und Schuld, in sein ewiges Reich einziehen. Unsere Hoffnung stützt sich auf die Osterbotschaft: „Der Verlierer wurde Sieger!