Nimm das Fahrrad und komm mit!

Entdeckungsreisen in Rumänien: eine Auswahl

Auch unerfahrenere Personen können durch die organisierten Touren ihre Liebe zum Fahrradfahren entdecken.

Ein eher seltener Anblick: Ein Fahrradzug der Biker’s Crew

Fahrradtour der Biker’s Crew nach Bulgarien

Naturpracht im eigenen Rhythmus genießen, malerische Landschaften hierzulande entdecken. Oder Mountainbiking auf höchstem Niveau betreiben. Egal aus welchen Gründen entscheiden sich immer mehr Leute für Entdeckungsreisen mit dem Fahrrad. Ob kurze Ausflüge oder lange Ferien, ob mit den Kindern oder allein, auf der Suche nach dem ultimativen Adrenalinkick oder einfach zum Bestaunen der Natur - für alle Radfahrer gibt es eine breite Vielfalt an Angeboten.

Die Geschichte hinter  Bike Sensation

„Das erste Wort, das mir einfällt, wenn ich an Bike Sensation denke, ist ‚Freundschaft’. Hinzu kommen schöne Touren mit dem Fahrrad, interessante Radwege, die gut ausgewählt wurden, von denen wir nicht nur wunderbare Erinnerungen, sondern auch neue Informationen haben“, meint einer der Radfahrer, der an den Touren von Bike Sensation teilgenommen hat. Das Radwandern begann für Gründer Cristian Airinei und seine Frau vor sechs Jahren. Der Ausgangspunkt ihrer Idee war der Wunsch, ein gesünderes Leben zu führen. „Wir wollten auch den Junior weg vom Computer, Tablet und Smartphone holen und haben dieses Projekt auf die Beine gestellt“, meint Airinei. Ihr Ziel ist es, Kinder und Erwachsene dazu zu bringen, Sport zu treiben und die Schönheit der Natur mithilfe des Fahrrads zu entdecken, meint Airinei. Eine Zusammenarbeit mit der Nichtregierungsorganisation Aproape de Natură ist inzwischen vorhanden - der Verein will Kinder ermutigen, draußen zu spielen.

Technische Probleme, unbekannte Routen?

Airinei hatte Freunde, die nicht über allzu viele technische Kenntnisse verfügten, oder  die sich nicht gut orientieren konnten. Diese meinten, dass sie mehr Rad fahren würden, wenn es organisierte Gruppen gäbe. Gedacht haben sie an einen Leiter, der die Gegend kennt, der helfen kann, wenn das Wetter schlimm wird oder technische Probleme auftauchen. Airinei zählt die bisherigen Ziele auf - der Fliederwald in Ponoare, die Wehrkirchen in Siebenbürgen, das Măcin-Gebirge, das Banater Gebirge. Auch die Gegend rund um Bukarest wurde erkundet, Ortschaften wie Comana, Bucşani, Cernica wurden nicht vergessen. An den Fahrradtouren nehmen im Durchschnitt 15-20 interessierte Personen teil, denn so viele können zwei Assistenten führen und unterstützen. Diese überwachen die Gruppe, verfolgen den Fahrweg und greifen ein, falls es technische Probleme gibt. „Ich konnte feststellen, dass Leute nicht nur vom Radfahren angezogen werden, sondern auch von der Sicherheit, die wir ihnen bieten können. Wir haben versucht, die Tour möglichst attraktiv zu gestalten und den Leuten ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln“, sagt Airinei.

Wege zum Radwandern

Es gibt die Tendenz, dass Fahrradfahren zu einem Massensport in Rumänien avanciert. Eine gute Methode, Sport und Tourismus zu betreiben, glaubt Airinei. Nach seinen Angaben verbreitet sich der Trend seit mehreren Jahren und die Anzahl der Anhänger nimmt zu. „Unser Traum ist, dass die Kleinen diesem Trend folgen,“ meint der Gründer von Bike Sensation. Gearbeitet wird viel mit Kindern, damit diese die Natur respektieren lernen und sich im Freien wohl fühlen. Zur Zielgruppe gehören auch Leute, die viel beschäftigt sind und keine Zeit haben, sich selbst Routen zusammenzustellen. Sie wenden sich an Bike Sensation, weil sie Vetrauen in die Dienstleistungen haben, glaubt Airinei. So entdecken sie Regionen, die sie noch nicht kannten, denn jedes Jahr bringt Bike Sensation etwas Neues. Nach welchen Kriterien werden aber die Routen ausgewählt? Erreicht werden sollen weniger bekannte Regionen ohne Asphalt und Autos. „Wir haben Routen auf Forstwegen und Waldwegen durch die Berge, die nur die Einheimischen kennen“, meint Airinei. Die Fahrten beginnen meistens im April, wenn es das Wetter erlaubt.

Die ersten Touren, die organisiert werden, sind rund um Bukarest, ab Mai schlägt Bike Sensation Wochenendtouren oder sogar einwöchige Urlaube auf zwei Rädern vor. Angeboten werden zwei große siebentägige Touren in der Sommerzeit – man will Fahrradfahren und weniger bekannte touristische Regionen besichtigen. Das Angebot ist umfangreich: „Fliegen und Pedale in Siebenbürgen“ ist zum Beispiel ein siebentägiger Urlaub, der Fahrradfahren, Gleitschirmfliegen und die Besichtigung von Wehrkirchen in Siebenbürgen umfasst. „Das bergige Banat“ ist eine Tour, die Fahrradfahrer in eine wunderschöne Region Rumäniens bringt. Neben fünf Tagen auf verschiedenen Bergrouten und einer Fahrt mit der Wassertalbahn zwischen Anina und Oraviţa, ist auch die Erkundung interessanter Gegenden geplant. Außerdem organisiert Bike Sensation Sommerlager für Kinder, Fahrradrennen rund um Fogarasch/Fagăraş, Klettertouren und Wanderungen zusammen mit der Organisation Aproape de Natură.

Die Biker’s Crew auf Tour

Auch in den verstopften Straßen Bukarests ist das Fahrrad als Transportmittel inzwischen immer beliebter geworden. Neben der praktischen Seite eines schmalen Fahrzeugs, dass sich zwischen den Autos hindurchschlängeln kann, ist es auch die Liebe zu dieser Sportart, die inzwischen wie ein Lauffeuer immer mehr Rumänen erfasst hat. So auch Valentin Zaharia, der sich für Fahrradausflüge aus Bukarest hinaus durch die Natur begeistern kann. Dabei möchte er auch andere mit seinem Enthusiasmus anstecken und organisiert deshalb Fahrradtouren. In zweiwöchigem Abstand finden diese statt, immer samstags. Die nächste ist am 14. Mai und hat als Ziel den See Mostiştea im Iazurilor Tal. Bei seinen Touren ist für jeden etwas dabei, bekräftigt Valentin, und neue Leute sind immer herzlich willkommen. Das zeigt sich schon darin, dass er persönlich jeden Neuling in seiner Facebookgruppe B.C. Biker’s Crew Romania begrüßt. Über 28 Kilometer erstreckt sich die geplante Tour bis zum Ziel. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von ungefähr 20 km/h sind für Hin- und Rückfahrt acht Stunden geplant. Um 10.00 Uhr trifft man sich am McDonalds Bucur Obor, 15 Minuten später ist Abfahrt. Die Route steht bereits und findet sich in der entsprechenden Facebookveranstaltung der Biker’s Crew Gruppe.

Sicherheit garantiert

Es gibt zwar keine Fahrradwege und man muss sich die Straße mit den Autos teilen, einen Unfall gab es trotzdem noch nie. Damit das weiterhin so bleibt, ist es Voraussetzung, dass jeder die Verkehrsregeln kennt und diese auch beachtet. Im Zweifelsfall lässt man dem Stärkeren den Vortritt – in diesem Fall dem Auto. Aus Gründen der Sicherheit ist auch Alkohol während der Tour tabu, am Abend in Bukarest kann man sich dann sein Feierabendbier wieder gönnen. Pflicht sind außerdem ein Helm, sowie Vorder- und Rücklichter am Fahrrad. Zu empfehlen ist  eine Warnweste, genug zu trinken und eine optimale Einstellung des Sattels im Verhältnis zum Lenker, wobei darauf geachtet werden sollte, dass die Beine beim Durchtreten des Pedals nicht vollkommen gestreckt sind, da dies den Kniegelenken schadet.   
Auch eine Kamera sollte nicht fehlen, so Valentin, da es genug Möglichkeiten zum Fotografieren gibt und die Anlaufziele meistens durchaus unter dem Begriff Naturparadies einzuordnen sind.

Es ist also die optimale Gelegenheit, neue Bereiche um Bukarest zu erkunden. Aber nicht nur neue Flecken von Rumänien lernt man während den Touren kennen, auch neue Menschen trifft man bei den gemeinsamen Trips, gerade bei den kürzeren, ca. 20 Kilometer langen Touren, bei denen die Teilnehmerzahl meistens zwischen 60 und 80 Personen liegt. Sind die Strecken länger und betragen zwischen 60 und 100 Kilometer, dann halbiert sich die Zahl der Radfahrer schnell auf 30 bis 40 Teilnehmer. Der Vorteil bei einer organisierten Tour ist dabei zum einen der gemeinsame Spaß an der Bewegung und an den Erlebnissen, zum anderen aber auch, dass man aufeinander aufpasst und Hilfestellung leisten kann, falls etwas passieren sollte. Valentin rät: Wenn man alleine losfährt, muss man schon sehr vorsichtig sein, wohin man sich traut.

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Bike Sensation Fahrradtouren:
14. Mai: Emen-Felsenschlucht (Bulgarien)
28. Mai: Măcin
3. Juni: Ţara Luanei
18. Juni: Bergiges Banat
13. August: Kajak am Alt/Olt
Eintägige Ausflüge in der Nähe von Bukarest führen nach: Bolintin (Cascioarele), Berivoi, Buştenari, Caldărusani, Comana, Neajlov-Delta, Smărdar – Ciucas, Jepii Mari, Bucşani . Informationen zu den Preisen und Radtouren unter: www.bikesensation.ro

Biker’s Crew Fahrradtouren:
Eintägige Ausflüge in die Bukarester Umgebung, an denen jeder mit einem Fahrrad kostenlos teilnehmen kann: 14. Mai: Iazurilor Tal
21. Mai : Kloster Caldăruşani
28. Mai: Kloster Pasărea und Pasărea See
18. Juni: Ruse
25. Juni: Naturpark Comană und Kloster Comană
Bei Regen fällt die Fahrradtour aus. Weitere Informationen unter: www.facebook.com/groups/1389
619944670918/

Weitere Veranstaltungen:
15. Mai: Bukarest Skirt Bike (skirtbike.ro)
18. Mai: Tour des Schweigens („marşul tăcerii“)
21. Mai: Tour von einem Museum zum anderen in der Museennacht
Täglich: Bucharest Bike Tour (Reservierung unter www. bucharestexperience.com)
Landesweit
Wettbewerbe für Amateure und Experten  (www.federatiadeciclism.ro/calendar/mountain-bike)
18. Juni: Topoloveni Summer Tour (www.ridersclub.ro)
Weitere Fahrradtouren: (mtb-tours.kerucov.ro/calendar_evenimente_detalii.php?event=1329www.bikeevents.ro)