Die Bukarester Wertpapierbörse legte trotz Sommerpause ordentlich zu in der vergangenen Handelswoche. Sie folgte so dem Trend der Auslandsmärkte und stützte sich dabei wohl auch auf das Comeback der rumänischen Währung im Verhältnis zu Euro und US-Dollar. Möglicherweise wollten Makler und Anleger auch die durch den Feiertag, dem 15. August, verursachte Umsatzeinbuße wieder wettmachen. Der durchschnittliche Tagesumsatz verdoppelte sich fast zur Vorwoche auf umgerechnet 5,2 Millionen Euro, trotz verkürzter Handelswoche. Die Marktkapitalisierung stieg von 17,8 auf 18,4 Milliarden Euro. Staatsanleihen fanden in der vergangenen Woche keine Interessenten.
Indizes und Aktien
Sämtliche Indizes schlossen in der vergangenen Woche im Plus, allen voran der Finanzwerte-Index BET-FI. Dieser legte 4,12 Prozent zu und konsolidierte so vorerst die 22.000-Punkte-Marke. Der Markt selber – BET-C – stieg auf Wochensicht nur um 2,36 Prozent. Der zusammen mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index hingegen legte 3,8 Prozent zu und konsolidierte somit seine Position jenseits der 9000-Punkte-Grenze. Den niedrigsten Zuwachs in dieser Woche verzeichnete der Energiewerte-Index BET-NG, der nur 0,4 Prozent zulegte und somit weiter deutlich unter der 600-Punkte-Grenze notiert. Hier zogen vor allem die Schwergewichte Petrom (SNP, 0,3781 Lei) und Transelectrica (TEL, 12,95 Lei) den Index in die Tiefe.
Aktie der Woche
In der vergangenen Woche konnten sich gleich mehrere Emittenten besonders gut behaupten. Es handelt sich dabei um den Aluminiumhersteller Alro Slatina (ALR, 2,55 Lei, ISIN ROALROACNOR0). Große Erleichterung herrschte vor, als Alro als größter Stromabnehmer des Landes und der Lieferant Hidroelectrica zu einer Einigung gelangten. Alro werde laut Hidroelectrica-Insolvenzverwalter etwa 70 Prozent mehr für den gelieferten Strom bezahlen, aber durch die Einigung ist der Fortbestand des größten Aluminiumherstellers Osteuropas gesichert. Auch der Chemie-Riese Oltchim (OLT, 0,688 Lei, ISIN ROOLTCACNOR2) profitierte voll von Privatisierungsgerüchten und einer geplanten Umwandlung von Schulden in Aktien. Der IWF hat die Privatisierung zur Bedingung für die nächste Evaluierung gemacht.
Der dritte Emittent mit zweistelligem Wochengewinn war Electroargeş (ELGS, 0,3649 Lei, ISIN ROELGSACNOR6), der aufgrund guter Unternehmensdaten zulegen konnte. Die Aufträge des deutschen Herstellers von Reinigungsunternehmen Kärcher haben den Umsatz im ersten Halbjahr um 13,5 Prozent und den Gewinn um fast 50 Prozent ansteigen lassen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Aktie legte auf Wochensicht 18,5 Prozent zu.
Schließlich gab es für die Aktien der Banca Transilvania (TLV, 1,16 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) ein Comeback, die Bank hat bereits vor zwei Wochen die Halbjahreszahlen bekannt gegeben. Banca Transilvania verzeichnete im ersten Halbjahr ein Gewinnplus von 47 Prozent. Die Aktien profitierten davon und legten 11,4 Prozent zu.
Rasdaq
Die umsatzruhigere Handelswoche bescherte dem Hauptindex der Sekundärbörse Rasdaq einen für diesen Markt sehr guten Kurszuwachs von 1,4 Prozent. Der Hauptindex Rasdaq-C stieg in der vergangenen Woche um 20,1 Punkte. Dabei wurde in der vergangenen Woche bekannt, dass der Sekundärmarkt mit dem Erdöl-Pipelinebetreiber Conpet (COTE, 32 Lei) bald einen weiteren wichtigen Emittenten verlieren soll. Die Aktien sollen, so die Aktionäre auf der Vollversammlung Ende September, zur BVB umziehen.
Devisen
Eingriffe der rumänischen Notenbank BNR beruhigten den Devisenmarkt, der rumänische Leu konnte in der vergangenen Handelswoche 1,2 Prozent zur europäischen Einheitswährung wieder gutmachen. Auch gegenüber dem US-Dollar legte der Leu wieder zu, und zwar fast 2 Prozent. Der Euro notierte am vergangenen Montag bei 4,4852 Lei und somit unter der psychologischen Marke von 4,5 Lei. Ein US-Dollar kostete am vergangenen Montag 3,625 Lei.
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