Abrissarbeiten an Bauruine begonnen

Bis 2028 soll neues Onkologie-Institut entstehen

Foto: Temescher Kreisrat

Temeswar (ADZ) – In Temeswar haben am Dienstag die Abrissarbeiten an der seit Jahrzehnten unvollendeten Bauruine des Stadtkrankenhauses begonnen. An gleicher Stelle in der Torontaler Straße entsteht in den kommenden drei bis dreieinhalb Jahren ein Onkologie-Institut, das als Zentrum für Krebsbehandlung und -forschung die gesamte Westregion des Landes versorgen soll. Das künftige Institut wird nach Angaben des Temescher Kreisrats 250 Betten, ein integriertes Ambulatorium mit 26 Betten, sechs Operationssäle sowie eine Intensivstation umfassen. Geplant sind zudem ein Transplantationszentrum, radiologische und nuklearmedizinische Labore sowie ein Bereich für onkologische Forschung. Die Bruttogeschossfläche soll mehr als 65.000 Quadratmeter betragen. Den Auftrag für Abriss und Neubau erhielt das Bukarester Bauunternehmen Construcții Erbașu. Das Auftragsvolumen beträgt rund 841,6 Millionen Lei netto (gut eine Milliarde Lei beziehungsweise etwa 201 Millionen Euro brutto). Die Finanzierung erfolgt überwiegend aus Mitteln des Nationalen Wiederaufbauplans PNRR.

Kreisratspräsident Alfred Simonis sprach beim Baustart von einem „emotionalen Moment“ und bezeichnete das Vorhaben als „Zentrum der Exzellenz“ für die Region. Der langjährige Fürsprecher des Projekts, der Direktor des Temeswarer Kreiskrankenhauses, Dorel Săndesc, betonte die Bedeutung des Instituts für die regionalen Gesundheitsstrukturen: „Das ist genau das Glied, das uns bislang gefehlt hat.“

Die unvollendete Ruine sollte ursprünglich das städtische Krankenhaus beherbergen, blieb aber nach jahrelangen Zuständigkeitswechseln und politischen Streitigkeiten ungenutzt. Begonnen hatte man mit dem Bau Anfang der 1990er Jahre, gegen deren Ende wurde die Baustelle aus Geldmangel aufgegeben. Nun soll das neue Onkologische Institut – dessen gesetzliche Grundlage bereits 2015 geschaffen wurde – bis spätestens 2028 Patienten aufnehmen.