Antonescu: „Georgescu ist wie eine billige, jedoch zerstörerische Droge“

Legitimität von Noch-Präsident Johannis „fragwürdig“

Bukarest (ADZ) - Der Präsidentschaftsbewerber der Koalition, Crin Antonescu (PNL), hat in einer Talkshow den prorussischen ultrarechten Kandidaten Călin Georgescu mit einer „billigen, jedoch effizienten und zerstörerischen Droge“ verglichen – für das Land wäre Georgescu auf jeden Fall eine „dramatische, völlig inakzeptable“ Präsidenten-Variante. Im aktuellen Kontext gelte es nun vor allem möglichst schnell zu eruieren, weshalb eine erhebliche Zahl von Wählern für „ein Gespenst“ bzw. für jemanden gestimmt habe, von dem sie „bis zum 24. November noch nie gehört“ hätten, sagte Antonescu dem Nachrichtensender Antena 3. Die einheimischen Rechtspopulisten und -extremisten befand der frühere Liberalenchef zudem für weitgehend „unseriös“ – sie hätten „nicht einmal den Mumm, zuzugeben, dass sie lügen“. Befragt, ob er ein zeitgleich mit der Präsidentenwahl steigendes Referendum über Rumäniens EU- und NATO-Zugehörigkeit für nötig erachte, entgegnete Antonescu, dass dieses aus seiner Sicht unnötig sei, da sämtliche Umfragen bestätigen würden, dass die prowestliche Einstellung der Bürger keineswegs abflaue, sondern stetig zunehme. 

Antonescu betonte allerdings auch, dass es aktuell eine „Krise auf Schloss Cotroceni“ bzw. auf Ebene des Staatsoberhauptes gibt – die Legitimität von Noch-Präsident Klaus Johannis sei „fragwürdig“, seiner Meinung nach hätte dieser gleich nach der konstituierenden Sitzung des Parlaments zurücktreten müssen, sein Amt wäre anschließend verfassungsgemäß vom neuen Senatspräsidenten kommissarisch übernommen worden. Ein zusätzliches Problem sei zudem, dass Johannis kommunikationsmäßig nach wie vor durch Abwesenheit glänze, obwohl gerade in Zeiten wie diesen Kommunikation ausschlaggebend sei, so der Koalitionskandidat.