Bukarest (ADZ) – AUR-Chef George Simion hat das erste der insgesamt drei von der Koalitionsregierung unter Premierminister Ilie Bolojan (PNL) angekündigten Sparpakete erwartungsgemäß verrissen: Dem Volk habe Bolojan bloß Austerität zu bieten, „der Kaste“ indes eine lange Reihe von Privilegien, wetterte der Rechtspopulist in einer ersten Reaktion. Beide Mehrwertsteuersätze würden angehoben, was steigende Verbraucherpreise u.a. auch bei Lebensmitteln und Arzneien bedeute, Löhne und Renten würden bis 2027 eingefroren, die Kaufkraft der Menschen breche zusehends ein, während der Regierungschef zeitgleich die dreisten Mega-Verrentungsboni der Verfassungsrichter für „zwar unmoralisch, jedoch rechtens“ befinde. Er und seine AUR seien entschlossen, alles zu unternehmen, um sowohl auf Parlaments- als auch auf sozialer Ebene gegen die geplante „kriminelle Austerität“ vorzugehen, so Simion.
Die großen Gewerkschaftskonföderationen, deren Chefs am Donnerstag von Premier Bolojan und Finanzminister Alexandru Nazare (PNL) zu einem Austausch empfangen wurden, laufen indes nach wie vor Sturm gegen die Sparmaßnahmen, die zum 1. August in Kraft treten sollen. Die Regierung hätte sich hierzu vorab mit den Gewerkschaften abstimmen müssen – inzwischen koche die Stimmung im Land nämlich bereits über, sagte der Vizechef des Gewerkschaftsdachverbands BNS, Mircea Burlacu, unter Verweis auf die zunehmenden Proteste im Staatssektor.
Auch die PSD ließ es sich nicht nehmen, gegen das Maßnahmenpaket zu ätzen, obwohl es von der eigenen Parteispitze auf einer Koalitionssitzung abgesegnet worden war: So befand Ex-Finanzminister Adrian Câciu das Spar- und Steuerpaket für „grundfalsch“ – was das Land brauche, sei „keine blinde Austerität, sondern intelligente Verantwortung“.